Auf inzwischen gut 20 Jahre kann die süddeutsche Doom/Hardcore/Metalkapelle UNDERTOW nun zurückblicken. 20 Jahre inzwischen ein eigener Stil, und mit IN DEEPEST SILENCE nunmehr das siebte Studioalbum. Wer die Band über die Jahre hin verfolgt hat, wird schnell merken, dass sie sich treu geblieben sind und immer noch ihre eigene Linie fahren. Ein Mix aus Doom und druckvollem Metal, der sich zwar nun wie bereits erwähnt konstant durch sieben Alben zieht, aber wie sagt man so schön? „Never change a winning team / running system“.
Das Album startet mit „Barefaced“, einem komplett reinen Instrumental-Intro, welches ich nicht sonderlich stark finde, somit also eigentlich kein guter Albumauftakt. Lässt man dieses Intro jedoch außer Acht, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. „Canvas Ghosts“ schimpft sich Track Numero Zwei auf dem Album und knüpft nahtlos an Vorgängeralben der Band an, womit ich sagen möchte, dass der Song, wie nicht anders erwartet, genial ist.
Kurz und knapp gesagt: Gesang Top, instrumental Top, Songwriting/Produktion Top! Dieser Faden an „Top-Songs“ zieht sich fast durch das komplette Album. Bei ein oder zwei Songs beschleicht mich zwar bei genauerem Hinhören ein Gefühl von Verschleiß in der Kreativität der Schwaben, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Es gibt sicherlich einige Bands, die sich von UNDERTOW mal eine Scheibe abschneiden sollten. Fragt man mich, welchen Song von der LP ich am besten finde, wird es schwierig, nur einen zu nennen, aber welche zwei auf jeden Fall dabei wären, sind zum einen die Wahnsinns-Ballade „Inside One“, die genauso gut Soundtrack zu irgendeinem stark atmosphärischen Film sein könnte, und zum anderen “Everember“, welcher nicht nur fett klingt, sondern auch einfach nur zum Moshen einlädt. „Everember“ weicht vielleicht ein wenig von gewohnten Mustern ab, aber ist keineswegs ein Fehltritt. Hat mir sehr gefallen.
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