DEAD MAN´S CHEST machen mich fertig. Das Riffing in etwa so spannend wie Hatebreed oder Terror, klingen die Songs unglaublich roh und rudimentär. Dabei entwickeln die Songs aber eine fast schon erschreckende Brutalität. Und wenn man das Gefühl hat, mehr geht jetzt nicht, dann wird es noch etwas stumpfer und damit einher gehend härter. Aber die Herren sind absolut für Überraschungen zu haben.
Wer nämlich denkt, dass stumpfes Geholze und Breakdowns alles ist, was DEAD MAN´S CHEST auf dem Kerbholz haben, der irrt. Wie aus dem nichts gibt es dann Gitarrensoli, die „in der Musik ja eigentlich gar nichts zu suchen haben“ (Zitat Ende). In der Form habe ich das auch ehrlich gesagt zuletzt bei Biohazard gehört, und da war es absolut cool.
Auf „Negative mental attitude“ geben sich die Gastsänger die Klinke in die Hand. Zu hören sind Jonny Plague (Winds of Plague), Pelbu (Knuckledust), John Music (X Tyrant X), Matt Spencer (Hometown Hate) und Dwid Hellion (Integrity). Möglicherweise macht das auch den Abwechslungsreichtum dieser Scheibe aus.
Zum Glück ist nach fünf dieser Brutalst-Songs auch schon wieder Ende, denn mehr hätten meine Nerven dann wohl auf Dauer auch nicht ausgehalten. Die Produktion von „Negative mental attitude“ passt sich der Musik perfekt an: laut, roh, direkt. Damit kracht es gewaltig aus den Boxen. Spielereien wie Mönchsgesang oder auch mal Deckmatrosen-Antreiber-Rufe (keine Ahnung, ob das tatsächlich welche seien sollen, jedenfalls war das meine Assoziation) bringen nicht nur Abwechslung mit rein, sondern auch Verwirrung.
Frontman Dave X Chest (ja, die vielen X-e sind kein Zufall, DEAD MAN´S CHEST sind eine Straight Edge-Band) betitelt den Stil der Band selbst übrigens als „Motörhead trifft auf Hardcore“. Interessante Ansichtsweise, aber durchaus stimmig. Auf jeden Fall sind die Herren debst angezerrt und lassen ihrer Wut auf diesen fünf Songs freien Lauf. Daumen hoch, aber dafür muss ich dann auch in der richtigen Stimmung sein.