Die junge Sarstädter Combo LIGHTS OF UTOPIA bringen in Eigenregie eine kurze, aber knackige 3-Track-EP raus, die auch als kostenloser Download erhältlich ist. Für ein erstes Lebenszeichen ist das schon ziemlich amtlich, was die Herrschaften da abfeuern. Metalcore mit klaren Djent-Ausflügen haben sie sich auf die Fahne geschrieben.
Schon recht schnell kann man heraushören, dass hier keine blutigen Anfänger am Werk sind, so haben sich die einzelnen Mitglieder schon in diversen Kapellen die Seele aus dem Leib gespielt und tun dies zum Teil auch noch parallel (Bassist Andi zum Beispiel malträtiert den Tieftöner auch noch bei Excrementory Grindfuckers). Ein sehr anspruchsvolles, professionelles Songwriting trifft hier auf saubere Performance. Rhythmisch vertrackt, aber auch mit schicken Melodien versetzt, ist das, was LIGHTS OF UTOPIA hier veranstalten, zwar nichts wirklich Neues, aber durchaus absolut solide gemacht.
Insbesondere die Gesangsarbeit von Frontmann Lennard ist noch separat hervorzuheben. Neben einem kraftvollen Brüllorgan kann er nämlich auch noch Melodien singen (bzw. auch melodisch schreien), was er gerne und oft tut und damit den Gesamtsound der Band von vielen anderen abhebt. Gerade die mehrstimmig arrangierten Gesangspassagen sind richtig gut, vielleicht auch deswegen, weil man authentisch klingt und teilweise auf Kosten von 100%iger Tonsauberkeit Autotune und Co. weggelassen hat, was als positive Kritik gemeint ist. Wie diese Passagen live wirken, lässt sich dabei aber nur schwer einschätzen.
Sucht man das Haar in der Suppe, könnte man sagen, dass die Aufnahme, trotz ihres absolut professionellen Anspruchs und keinerlei störender Faktoren, noch etwas dicker hätte werden können. Hier lässt man sich Luft nach oben, allerdings sind das Dinge, die bei einer kraftvoll produzierten Studioaufnahme dann schon von alleine kommen werden.
Metalcore trifft auf Hardcore trifft auf Djent! Wer sich unter dieser Mischung etwas vorstellen kann, der sollte auf jeden Fall zugreifen, alle anderen können ja trotzdem ein Ohr riskieren, ist schließlich umsonst!