Cry My Name – Elements (Swell Creek Records)

crymyname_elementsVerdammich noch eins. Ich muss gestehen, dass mich CRY MY NAME im ersten Ansatz nicht wirklich berührt haben. Nach dem zweiten Durchgang musste ich dann feststellen, dass ich scheinbar nicht genau zugehört haben musste, denn jetzt packte mich die Scheibe deutlich mehr, und nach dem dritten, vierten, fünften Durchgang wurde dieses Gefühl immer intensiver. Ich habe zwar eine Ahnung, woran erstere Abneigung gelegen haben könnte, aber das ist rein spekulativ. Lest selbst.

Mein erster Eindruck von CRY MY NAME war nämlich das Gefühl, bei meinem Kumpel Metz im Auto zu sitzen. Nein, bei Metz im Auto zu sitzen erzeugt keine abneigenden Gefühle, und auch die Musik, die da läuft, ist in mindestens 95% der Fälle absolut qualitativ hochwertig und geschmackssicher. Das Problem: innerhalb der ersten 2 Minuten dachte ich, bereits die fünfte Band zu hören, so wie bei Metz, wenn er einem die neuesten Errungenschaften zeigen möchte. Das war im ersten Ansatz etwas zu viel des Guten.

Hat man sich erst einmal reingehört, dann machen die vielen einzelnen Elemente doch wieder Sinn, und vielleicht rührt da auch der Name der Scheibe her. Um jetzt aber endlich auch mal eine Stilrichtung zu nennen: hier gibt es richtig guten Metalcore auf die Ohren, keinesfalls auf irgendein Sub-Genre festgefahren, sondern zu allen Seiten hin offen. Da ist mal was dabei, was durchaus als Melodic Hardcore durchgeht, da sind Dinge drin, die auch so von Parkway Drive stammen könnten, Close Your Eyes und Stick To Your Guns gehen mir als Referenzen ebenfalls durch den Kopf.

Gesanglich absolut variabel, gibt es hier Screams, Shouts, Growls, Cleangesang, Crewgesang, einfach alles querbeet durcheinander geboten, und zwar alles mehr als nur vorzeigbar. Dieser Abwechslungsreichtum passt sich auch sehr gut dem vielseitigen Riffing der Band an, das ebenfalls, wie schon erwähnt, durchaus für 2-3 unterschiedliche Bands gereicht hätte, ohne dann negativ eintönig zu wirken…

Metalcore ist ja schon lange totgesagt. CRY MY NAME sind der beste aktuelle Beweis dafür, dass Totgesagte länger leben! Im Vergleich zu vielen anderen neuen Releases aus dem Genre wird „Elements“ zudem nicht so schnell langweilig, und je häufiger man die Scheibe hört, umso mehr entdeckt man Kleinigkeiten, die den Reiz ausmachen. Ein richtiges Metalcore-Juwel, und das nicht etwa von jenseits des großen Teichs und auch nicht aus Australien, sondern aus Schleswig-Holstein! Großes Lob!

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