21 Lucifers – In The Name Of…

Schon seit mehr als zehn Jahren gilt ‚Slaughter of the soul’ von At The Gates als Klassiker der Uptempo-Deathmetal-Geschichte. Wer das als Deathmetal-Fan nicht im Schrank stehen hat, sollte sich beschämt abwenden. Warum ich das hier erwähne? Mit ihrem neuen Album ‚In The Name Of…’ legen 21 LUCIFERS eine Scheibe vor, die in ähnlicher Richtung unterwegs ist, mindestens das gleiche Tempo aufweist, produktionstechnisch auf gleichem Niveau liegt und auch in Bezug auf die Songwritingqualitäten nur wenig zu meckern übrig lässt. Ergo: Das könnte ein würdiger Nachfolger für At The Gates werden.
Natürlich liegt dies alles immer im Auge des Betrachters. Hier wird nicht nur vor den Toren gestanden, sondern man hat natürlich auch eigene Ideen. 21 LUCIFERS lassen nur wenig Platz für Kompromisse in ihren Songs. Dass auf der Scheibe dann ganze 18 Songs zu finden sind, liegt mitunter daran, dass die einzelnen Tracks im Schnitt keine zwei Minuten dauern. Dass dann aber zwischendurch ein absolut überraschender, grandios eigeninszenierter Faith No More – Coversong dazwischensteckt, merkt man erst nach genauem Hinhören. ‚Surprise – You´re Dead’ wird hier zur Deathmetal-Vorzeigenummer umgestrickt, und brettert dadurch viel stärker als das schon geniale Original!
21 LUCIFERS (was sich im Übrigen auf die Überschrift eines Zeitungsartikels über eine Gruppe jugendlicher Brandstifter zurückverfolgen lässt) hat besetzungsseitig eine bewegte Vergangenheit, die ihnen insbesondere vor der Veröffentlichung ihres zweiten Demos stark zuschaffen gemacht hat. Lange Zeit sah es so aus, als würde dieses Demo nie fertig werden. Letztendlich wurde dann aber doch der Weg zur nun auch aktuellen Besetzung gefunden, und die durchweg positiven Kritiken, die die Songs ernteten, führten dann auch zu dem Vertrag mit Pulverized Records.
Spielerisch sind die Jungs auf recht hohem Niveau, allerdings auch nicht unschlagbar. Das machen sie aber durch Brutalität wieder wett, brettern alles nieder und hinterlassen nur verbrannte Erde. Gesanglich wird die meiste Zeit wütend gekeift, mich erinnert der Gesangsstil ein wenig an The Crown. Erfreulich finde ich in klanglicher Hinsicht die Authentizität der Band. Man hat nicht das Gefühl, hier nach Strich und Faden gemäß allen Regeln modernster Produzentenkunst verarscht zu werden, sondern bekommt einen ehrlichen Sound vorgesetzt, der glasklar ist und drückt.
Um dieses positive Bild der Scheibe noch abzurunden, sei gesagt, dass auf ‚In The Name Of…’ nicht ein einziger Song drauf enthalten ist, der in irgendeiner Form überflüssig oder gar langweilig klingt. Wie bei einer Perlenkette reihen sich hier 18 Hits aneinander, bei denen ich nicht wirklich sagen kann, welcher Song nun mein absoluter Geheimtipp wäre (abgesehen vielleicht vom Coversong, der, wie bereits erwähnt, einfach super gelungen ist). Alles in allem eine mehr als amtliche Leistung, die 21 LUCIFERS auf ihrem FullLength-Debüt abliefern. Wenn das Jahr so weitergeht, dann muss man sich wirklich auf was gefasst machen!

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