Hört, hört! Die Dortmunder Truppe A GIFT CALLED ANGER haben eine fast schon zu vertraut klingende Vergangenheit hinter sich. Fünf harte Jahre hat es gedauert, bis dann endlich 2005 ein festes Line-Up gefunden werden konnte, und von da an wurde stetig auf das hingearbeitet, was nun vor uns liegt: die erste CD. In diesem speziellen Fall handelt es sich zwar eigentlich nur um eine EP, aber egal. Wichtig ist, wie es klingt!
Und auch hierin haben A GIFT CALLED ANGER eine gute Selbsteinschätzung: nenn es Hardcore, nenn es Metal, es ist ihnen egal, denn die Kombination aus diesen beiden Musikstilen ist es, die die Musik der Band kennzeichnet. Hartes Riffing, brutales Gebrüll, tightes Drumming, das sind die Kennzahlen, die man nennen muss, um die Band in Worte zu fassen. Die Gitarren liegen die meiste Zeit im Bereich der rhythmischen Ein-Ton-Stakkatos, wie man es von vielen Bollo-Bands her kennt, und wäre da nicht der besonders hervorzuhebende Gesang von Andy, so würde ich befürchten, diese Band würde sich in Beliebigkeit verlieren. Zu vorhersehbar ist das Songwriting, die einzelnen Parts hat man alle schon mal in ähnlicher Form gehört, das mittlerweile weit verbreitete Problem im (um die Schublade zu füllen) Metalcore. Die Band steht damit also weiß Gott nicht alleine da, und es ist auch allseits bekannt, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden muss. Wer sich dann allerdings vom Rest absetzen will, der muss etwas Besonderes haben. Bei A GIFT CALLED ANGER ist das nicht nur die verdächtige Namensähnlichkeit zu A Fear Called Reason, sondern zudem noch die Stimmbänder von Frontmann Andy.
Was der Junge aus sich herauspresst, ist wirklich bestialisch! Nicht, dass es jetzt ganz besonders doll verzerrt wäre, sehr tief oder sehr hoch, sondern es ist die Ausdrucksstärke, die in der Stimme liegt und mich irgendwie (in Zusammenhang mit dem Gitarrensound) an Entombed´s ‚Wolverine Blues’ oder einen Burton C. Bell zu ‚Demanufacture’-Zeiten erinnert (ohne den Cleangesang natürlich).
Apropos Gitarrensound: was die Produktion betrifft, so kann man schon erkennen, dass es sich zwar in irgendeiner Form um etwas handelt, wo viel selbst dran gearbeitet wurde (ich will jetzt nicht ‚Demo’ sagen), klanglich geht die Sache aber absolut in Ordnung. Keine Überproduktion (ist klar), aber solide gemeistert.
Hört euch diese Band auf Myspace an, und wenn euch das Zeug gefällt, könnt ihr entweder auf einem der vielen Konzerte eine CD ergattern, oder aber im Webshop der Band! Also, ab und die lokale Szene unterstützen!