A Perfect Murder – War Of Aggression

Wow! Zugegeben, ich bin sehr anfällig für Hardcore, der stark metallisiert klingt, aber was A PERFECT MURDER mit ihrem neuen Album ‚War Of Aggression’ geschaffen haben, ist fast schon eher als Thrashmetalscheibe mit Hardcoreeinfluss zu bezeichnen, der durch Southern Rock- Elemente noch weiter aufgelockert wird.
Diese stilistisch sehr interessante Prägung hätte klanglich absolut treffend nach New Orleans gepasst, wo schon die Urheber dieser Soundmelange herstammen: die Rede ist von Bands wie Pantera, Crowbar, Down oder aber, um dem Thrashcharakter gerecht zu werden, Exhorder. Doch weit gefehlt, A PERFECT MURDER sind weder aus New Orleans, noch handelt es sich um Südstaatler oder gar Amerikaner: die Herren fristen ihr Dasein in Kanada.
Die Songs liegen zum größten Teil im Midtempobereich, stampfen sehr gut nach vorne, bieten gitarrenseitig kein unnötiges Gefrickel, aber dafür dann das eine oder andere Solo. Der Gesang wird finster brüllend präsentiert, um dann aber auch mal mit Cleanvocals zu überraschen, die jedoch keinesfalls nach dem typischen Emo-Klangbild daherkommen, sondern vielmehr nach klassischem Metal klingen. Richtig gut gemacht wirkt das, kein bisschen auf der Trendschiene liegend, und trotzdem so tierisch rockend, dass man die Scheibe nur angeschnallt hören sollte.
Auch die Produktion weiß mit fetten Gitarren, einem präzisen, und ausnahmsweise auch mal nicht nach Triggern klingenden Schlagzeug, sattem Bassfundament und kraftvollem Gesang zu überzeugen. Wer sich also nach einem satt produzierten Album sehnt, was die musikalische Nachfolge von ‚The Great Southern Trendkill’ antreten kann, ohne auf Nerven zerreißend schrille Gitarrenriffs zurückgreifen zu müssen, der wird hier mehr als fündig. Und auch stimmlich steht Frontmann Kevin Randel Panteras Phil Anselmo in nichts nach. Pressgesang der alten Schule wird hier perfekt zelebriert.
Highlights der Scheibe dürften ‚Label Me’ sowie ‚Rapture’ sein, aber auch die nochmals für Überraschung sorgende Akkustik-Gitarren-Ballade ‚Fortune Son’ ist durchaus als Hinhörer geeignet. Auf Myspace werden eher die thrashigen Nummern der Scheibe geboten, aber auch davor sollte man nicht zurückschrecken und dem Album einfach mal für ein paar Minuten Gehör schenken, den Rest erledigt A PERFECT MURDER mit ihren Killersongs von ganz alleine.

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