Alex Amsterdam – The Die Is Cast

ALEX AMSTERDAM ist jetzt eine Band. Eine, die das Wort „Pop“ im Selbstportrait nicht scheut. Und hier ist es nun. Ein erneutes Debut irgendwie, denn vor „The Die Is Cast“ war das Klangbild doch noch wesentlich – auf Gesang und Gitarre – beschränkter. Jetzt hört man mehr Bass und Schlagzeug, aber auch Orgel, Klavier und Orchester. Die Stimme ist runder geworden und trällert locker-luftig poppige Frühlingssongs. Die Sonne strahlt noch etwas verhalten über die Dächer der Stadt, hat aber schon genug Kraft uns zum blinzeln zu zwingen und die Nasenspitze zu wärmen. Der Wind durchfährt die Haare, wirbelt sie durch die Luft und ALEX AMSTERDAM liefert den Soundtrack dazu. Oder doch zu einer sommerlichen Werbung eines Erfrischungsgetränks? Es wäre auch passend. Was zählt ist die entspannte, positive Atmosphäre. Diese ist zwar auch entsprechend ungefährlich und etwas austauschbar, aber so sind sie, die lauen Sonnenstunden. Immerhin ärgert sich bei dieser EP niemand über einen Sonnenbrand. „Liar, Liar“ schafft es kurz vor dem Sommerhit noch die „richtige“ Abfahrt in Richtung Autenzität zu nehmen, bleibt aber nicht minder eingängig. Akustikgitarren und gesungene Männerchöre erinnern dann doch ein wenig an Marquess.Die Band schafft es erfrischend undeutsch, aber auch erfreulich unamerikanisch zu klingen. Eine professionelle, aber nicht zu aufgeblasene Produktion unterstützt das passende Klangbild. „Emma“ würde im Mainstream Radio – im positiven Sinne – nicht auffallen. Wenn sie es schaffen solche Songs in Albumlänge nicht langweilig werden zu lassen ist das hier die Geburtstunde einer guten Popband, dann wären die Würfel gefallen, oder: ALEX AMSTERDAM haben ein gutes Blatt gezogen.

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