Beneath The Sky – What Demons Do To Saints

Selten standen textliche Inhalte und Darbietung derselbigen so eklatant im Widerspruch wie auf BENEATH THE SKY´s Debütalbum ‚What Demons Do To Saints’. Selten hat mich eine Metalcorescheibe so stark an Deathmetal erinnert. Selten war ich von einer hasserfüllten Stimme so nachhaltig beeindruckt, und dann entdecke ich beim Durchforsten des Booklets: die Herren aus Cincinnati sind im eigentlichen Sinne eine Christenmetal-Band. Damit hätte ich ehrlich gesagt, trotz des religiös anmutenden Band- und Albumtitels, nicht gerechnet. Aber warum auch nicht? Wenn irgendwelche Blackmetal-Kapellen von der Rückkehr des Teufels schreiben können, warum sollen dann nicht andere in nahezu ähnlichen musikalischen Gefilden von christlichen Werten singen dürfen!?! Und ich bitte dies auch nicht überzubewerten. Es heißt jetzt nicht jede zweite Zeile „lobet den Herren, Amen“ oder ähnliches.
Richten wir unser Hauptaugenmerk also auf die Musik. BENEATH THE SKY stehen irgendwo zwischen moderneren Metalcore-Bands und Deathmetal-Bands wie Carcass oder Hypocrisy, am ehesten also etwa vergleichbar mit Bleeding Through. Dreh-und Angelpunkt des gesamten Sounds sind die vornehmlich extrem hoch kreischenden Vocals, die gelegentlich durch markerschütternd tiefe Grunts aufgelockert werden. Das wird durch massive DoubleBase-Attacken und Stakkato-Riffing untermalt, für die benötigte Klangbreite sorgen ansonsten noch Bass und Keyboard. Eigentliches klangliches Highlight ist aber insgeheim der spärlich eingesetzte Cleangesang, der somit wirklich eher als Effekt wirkt denn als fester Bestandteil des Klangspektrums der Band.
Die Produktion der Schiebe erfolgte durch Matthew Ellard in den Mad Oak Studios. Die Gitarren klingen teilweise etwas zu trocken, und auch das Schlagzeug hätte ein ganz klein wenig mehr Raum vertragen können, aber sobald Keyboards über den restlichen Instrumenten stehen, fällt dies nicht mehr ins Gewicht, und je weiter man in die Scheibe reinhört, desto weniger bemerkt man diese kleinen klanglichen Schwächen. Obendrein sinkt der störende Effekt bei steigendem DB-Pegel.
Zu dem absolut besten Song auf der Scheibe ‚7861’ gibt es auf Myspace noch ein schniekes Video anzusehen, sowie noch drei weitere Songs anzuhören. Wer sich danach immer noch kein Bild machen kann, ob er Dämon oder Heiliger ist, dem kann ich dann auch nicht mehr helfen. Definitiv eine rundum gelungene Sache, die durch ihre Andersartigkeit, heftiges Gekreische und schöne Keyboard-Linien vollends überzeugen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass die Herren bald ein paar Flugtickets von Victory gesponsored bekommen, um auch mal Deutschland einen Tourbesuch abzustatten, wobei es da fast egal ist, ob eine solche Band mit einer Hardcore-Combo oder einer Metalband auf Tour ginge, denn passen würde beides!

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