Black Light Burns – Cover Your Heart & Anvil Pants

Noch vor gar nicht allzu langer Zeit kam mit einiger Verspätung das Debütalbum von BLACK LIGHT BURNS über den großen Teich gschippert. Dieser Verzug wurde jetzt mit dem Nachfolger aufgeholt, daher die nur sehr kurze Zeitspanne für uns dazwischen. Doch bevor jetzt alle „Ahhh“ und „Ohhh“ schreien: viel Neues von BLACK LIGHT BURNS gibt es hier nicht drauf zu hören, denn (der Name verrät es schon fast): hierwird hauptsächlich gecovert.
Wes Borland hat mit dem Debüt ‚Cruel Melody’ nicht nur in Pressekreisen von sich und seiner neuen Band reden gemacht, sondern konnte sich auch recht schnell einen ansehnlichen Fankreis erobern. Ob diese Fans von der Cover-CD nun so begeistert sein werden, ist meiner Ansicht nach fraglich. Zum einen ist die Veröffentlichung einer reinen Cover-CD zwar inzwischen Gang und Gebe, allerdings nicht zu einem so frühen Zeitpunkt der Karriere einer Band, und zusätzlich macht es uns Wes nicht wirklich leicht, was die Songauswahl betrifft. Größtenteils szenefremde, unbekannte Songs, die im BLACK LIGHT BURNS-Gewand nach ziemlich eintönigen Industrialnummern klingen, werden uns neben ein paar zusätzlichen Instrumental-Eigenkompositionen präsentiert. Dadurch ist die Platte natürlich prall gefüllt, aber Masse ist nicht alles. Als Highlights können da dann noch die Verwurtung von Duran Duran und Sisters Of Mercy betrachtet werden, doch auch die kommen eher mittelmäßig daher.
Wes Borland sagt über das Album selbst, dass es als reine Liebesbekundung an die Musik zu verstehen ist und aus keinem anderen Grund entstand, als dieses lautstark zu tun und den Leuten zu zeigen, worauf die Ideen von BLACK LIGHT BURNS gründen. Wenn das alles tatsächlich aus reiner Liebe geschehen ist, frage ich mich lediglich, warum es dann als CD verkauft und nicht als kostenloser Download zur Verfügung gestellt wird.
Nach einem doch recht fulminanten Start mit Eigenkompositionen werden die Gemüter nun mit dieser halb Instrumental- halb Coversongs-CD abgekühlt. Nicht einmal ansatzweise wird die Qualität erreicht, die man mit ‚Cruel Melody’ vorgelegt hat. Auch der Gesang, der zwar schon auf dem Debüt Federn lassen musste, hat sich im direkten Vergleich nochmals verschlechtert und versteckt sich obendrein fast pausenlos hinter Effekten. Das alles macht ‚Cover your hears & anvil pants’ zu einem von vorne bis hinten anstrengenden Album. Die zusätzlich beiliegende DVD mit den Videoclips von „Mesopotamia“, „Lie“ und „4 Walls“, einer Tourdokumentation sowie einem Making of des Clips zu „Lie“ sind da nur ein recht schwacher Trost.
Was vielleicht ein wenig Hoffnung macht: die Coversongs sind ja alle nur überarbeitet worden und entspringen nicht der Feder von Wes Borland. Eventuell ist ja bei einem zukünftigen Release mit eigenen Songs wieder mehr dabei, was gefällig ist.

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