Chthonic – Seediq Bale

Ich weiß nicht so recht, wie ich diese Rezension beginnen soll. CHTHONIC sind wohl die allererste Band aus Taiwan, die mir jemals in die Finger geraten ist. Soviel sei vorweg genommen: wenn alles, was von dort kommt, so wäre, dann wäre der europäische Metalmarkt inzwischen wohl schon von Taiwan-Releases überschwemmt worden! So bleibt CHTHONIC wahrscheinlich aber erst einmal ein Geheimtipp. Aber wir sollten erst mal den großen Musikschrank aufmachen und die richtige Schublade aufziehen: da steht ganz dick und fett Bombast-BlackMetal drauf.
In ihrer Heimat sind CHTHONIC schon eine ganz große Nummer, und die Tatsache, dass sie dieses Jahr auf dem Wacken Open Air spielen werden, spricht auch Bände. Das ist aber auch mehr als verständlich, denn diese Band hat es wirklich in sich. Soundtechnisch und stilistisch steigen sie mit Bands wie Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir in den Ring, und klare Sieger dürfte es hinterher nicht unbedingt geben, denn das, was auf ‚Seediq Bale’ zu hören ist, hat wahrlich Klasse.
Schnell wird klar, dass hier jeder sein Instrument beherrscht, stimmlich überraschen die vielen unterschiedlichen Stile, in denen Frontmann Freddy schreit, kreischt, brüllt und grunzt, und auch die clean gesungenen BackingVocals von Bassistin Doris können sich hören lassen. Der Sound wird ansonsten maßgeblich geprägt durch peitschende Gitarren, schwebende Keyboardsund orientalische Geigen.
CHTHONIC, die ganz nebenbei erwähnt schon seit 1995 als Band bestehen, ist mit ‚Seediq Bale’ eine ganz große Nummer gelungen, die es auch mit der nordischen BlackMetal-Elite aufnehmen kann und mit etwas gezielter Promotion innerhalb kürzester Zeit festen Fuß in der europäischen Szene fassen können sollte. Ein rundum gelungenes Album, das obendrein noch mit mehreren Musikvideoclips sowie Hinter-den-Kulissen-Aufnahmen aufwarten kann. Dicke Beigaben für ein ansonsten auch schon recht ordentliches 9-Song-Paket. Hört euch die Sachen mal auf Myspace oder der ziemlich edel gemachten Homepage an, es lohnt sich!

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