Krieg! Code of Honour ziehen zum zweiten mal in die Schlacht, um der Welt das Fürchten zu lehren, und ihr Waffenarsenal ist um einiges effizienter als noch im Vorjahr. ‚Disciples of brutality’ heißt das neue Werk, und optisch muss man schon genauer hinschauen, um nicht aus Versehen das Demo 2005 zu kaufen: Von der Aufmachung her analog aufgebaut, ziert das Cover statt eines Panzers diesmal eine Haubitze. Weitere Gemeinsamkeiten: Wieder sind es drei Songs geworden, und wieder wurde das Demo im eigenen Proberaum aufgenommen.
Im Gegensatz zum Vorjahresdemo ist diesmal aber alles irgendwie dicker!
Mehr Druck, mehr klangliche Differenzen, das Riffing ist ausgefeilter und etwas geradliniger, das Drumming wurde diesmal real eingespielt (letztes mal wurde hier aus zeitlichen und technischen Gründen ein Drumcomputer verwendet), rundum besser gelungen als ‚On grounds of battle’. Ab und an könnten die Songs etwas mehr Lebendigkeit vom Tempo vertragen, aber gerade da liegt das Steckenpferd begraben.
Musikalisch ist alles mehr oder weniger beim Alten geblieben: Code of Honour walzen mit kräftigen Gitarrenriffs alles nieder, was sich dieser Kriegsmaschinerie in den Weg stellt, das ganze wird von einer straight durchhämmernden DoubleBase getragen, der Gesang growlt über dem Ganzen hinweg. Der schon oftmals genannte Vergleich mit Bolt Thrower darf natürlich auch in dieser Rezension nicht fehlen. Musikalisch und thematisch sind diese wahrscheinlich die heimlichen Taufpaten von Code of Honour.
Was beim Hören dieser CD letzten Endes als Mindestpensum nach dem Ersten Durchlauf hängen bleibt:
Kampfhandlungen! Viele Kampfhandlungen! Ein Helicopter fliegt von links nach rechts durch den Raum, Maschinengewehre rotzen ihre Magazine leer, man steht mitten im Geschehen, wenn der Napalmflieger über einen hinwegweht. Code of honour setzen auf martialische Samples, und zwar immer dann, wo es sinngemäß passt oder die Songs bereichert. Das wirkt hinterher fast wie ein Konzept, und wenn sie dieses so durchhalten, bin ich auf den ersten vollständigen Langriller mehr als gespannt, denn durch diese Effekte bekommt die Scheibe zusätzliches Leben eingehaucht.
Nach nicht ganz 15 Minuten ist alles wieder vorbei, die Schlacht ist weitergezogen, der Krieg ist vorbei, wie auch immer man es ausdrücken will: irgendwie fehlt einem der Klang von Maschinengewehren. Ein mehr als amtliches Demo… und wer es so noch nicht glauben will, der kann sich „This is war“ auf der Homepage von Code of Honour herunterladen, um selbst zum Kriegsberichterstatter zu werden…