Coerced Into Battle – Enemy Mine

In den Kampf gezwungen. Das ist der übersetzte Name dieser Band, für alle, die wie ich mit der Vokabel “Coerce” nichts anfangen konnten. COERCED INTO BATTLE kommen aus Oakland, und machen ihrem martialischen Namen alle Ehre! Wer diese Scheibe in seinen CD-Spieler packt, der wird tatsächlich in den Kampf gezwungen. Metalcore, der haarscharf am Deathcore entlangschrappt und unterwegs keinerlei Gefangene macht.
Bei dieser Band erweckt das gesamte Songwriting im Ansatz den Anschein, als hätte der Rhythmusgitarrist lediglich einen Arm, die Gitarre auf irgendeine offene Stimmung gedreht und würde nun munter auf diesem einen Akkord Stakkatos der unterschiedlichsten Art und Weise zum besten geben. Wirklich alles, was da aus den Boxen schallt, scheint mit einem Basiston-Stakkato in Verbindung zu stehen, zur Verzierung gibt es dazu schöne Melodien, die mal gemächlich dahinziehen, dann aber auch wieder wild um den Grundton herumwirbeln.
Dieses Inferno wird durch ein straffes, knackiges Schlagzeuggewitter unterstützt, das sich ebenfalls voll und ganz auf Mosh-Stakkatos konzentriert, mal im Uptempo-Bereich, dann wieder in Time, gelegentlich mit kleineren Verzierungen auf den Becken oder mit wuchtigen Tomläufen.
Stimmlich ist COERCED INTO BATTLE in zweierlei Art fähig: fieses, wuchtiges Gebrüll, und noch etwas fieseres, wuchtigeres Gebrüll. Da drunter spielt sich gar nichts ab, die Variabilität dieser beiden Stimmen ist nur geringfügig erkennbar, aber nichtsdestotrotz passt sich dies perfekt in das restliche Gesamtbild der Songs ein.
Die Produktion von ‚Enemy mine’ erfüllt ihren Zweck. Mit einem Schwerpunkt auf fetten Gitarrenwalzen wurde hier ein Sound zusammengemischt, der auf lange Sicht nicht gerade abwechslungsreich ist und von daher auch nicht unbedingt dauerhaft begeistert, aber immer mal wieder kann man sich diese volle Packung auf die Ohren geben. Nach mehr als einem Hördurchgang ist dann aber auch die Grenze des Ertragbaren erreicht. Zu lange zu viel Druck auf die Lauscher ist halt nicht unbedingt jedermanns Sache.
Das scheint sich die Band auch gedacht zu haben, denn anders kann man die Ausnahmenummer ‚The addicitions dirge part 1’ nicht erklären. Da hat sich doch tatsächlich ein instrumentaler Akkustikgitarrensong auf die Platte geschlichen. Und der kommt zur größten Überraschung auch noch recht früh. Derart hätte ich mir viel häufiger und nicht in solch deutlicher Ausnahmestellung gewünscht, aber auch so ist COERCED INTO BATTLE durch ihre Bodenständigkeit mal wieder erfrischend anders. Nicht immer ist der goldene Weg der, bei dem man versucht, möglichst viel durcheinander zu mischen, wie diese Band beweist. Für Fans von Bands wie Parkway Drive sollte COERCED INTO BATTLE definitv was sein, alle anderen können sich ja erst einmal auf Myspace schlau machen.

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