Daath – The Hinderers

Häufig schon haben Bands versucht, ihre Songs durch Remixes in irgendeiner Form Dancefloor-tauglich zu gestalten. In den meisten Fällen wirkt das ganze dann auch genauso: ein Remix von etwas, das grundsätzlich anders konzipiert wurde. Ganz anders dagegen wirkt das Debüt von DAATH, welche nicht erst auf Song-Remixes warten, sondern von Beginn an ihren Sound als eine Mischung von Dancefloor-tauglichen Beats und grundsolidem modernen Death/Blackmetal definieren. Ihr Debüt auf Roadrunner mit dem Titel ‚The Hinderers’ klingt ganz anders als alles, was man in der Form bisher käuflich erwerben konnte. Grooviger Metal, der sofort ins Bein geht, zum Tanzen animiert und trotzdem alles andere als Normalo-Charts-tauglich ist. Eine Zukunftsvision von dem, wie Blackmetal vielleicht in zehn bis zwanzig Jahren klingen mag, visionär, mutig, und auf bislang noch nicht erkundeten musikalischen Pfaden.
Soundtechnisch ist ‚The Hinderers’ ein brutaler Schlag ins Gesicht, aber das verwundert auch nicht, wenn man bedenkt, was für große Namen hinter der Aufnahme stecken. Produziert von James Murphey (Ex-Death, Obituary, Disincarnate, Testament), haben es sich die Herren nicht nehmen lassen, obendrein noch gleich zwei Meister ihres Faches für den Mix zu engagieren, namentlich Colin Richardson (Bullet for my valentine, Machine Head, Cradle of filth, Fear factory) sowie Andy Sneap für zusätzliche Aufnahmen. Wer hier noch das Haar in der Suppe sucht, dem kann nicht mehr geholfen werden. Fieses Drumming, ein dicker, satter Bass, drückende Gitarren, die präziser kaum sein können, sphärische Keyboards, die den Klang des Albums maßgeblich bestimmen und allen Freiraum dicht machen.
Der Bandname DAATH stammt übrigens aus dem Hebräischen und bedeutet Wissen. Nichtsdestotrotz sehen sich die sechs Jungs aus Atlanta nicht als religiöse Band, sondern interessieren sich vielmehr für die psychischen Aspekte hinter der Kaballah.
Wie dem auch sei, der entscheidende Aspekt dieses Albums sind die visionären Songstrukturen, der ungewöhnliche Wechsel zwischen Elektrobeats und Metal, und die immer leicht orientalisch wirkenden Melodieverläufe der Gitarren. Einen guten Einblick in das Album bieten die Beispielsongs auf Myspace, welches im übrigen die ersten beiden Songs der Scheibe sind. Nichtsdestotrotz hätte ich mir gewünscht, irgendwo den tanztechnisch am überzeugendsten wirkenden ‚Dead On The Dance Floor’ vorstellen zu können. Wie auch immer: wer sich mit Death/Blackmetal-Gesang anfreunden kann, aber ansonsten auch gerne mal das Tanzbein schwingen wollen würde, der ist mit DAATH bestens bedient. Eine absolut überzeugende Vorstellung, die die Herren abliefern. Technisch ist das Niveau extrem hoch, und wenn ‚The Hinderers’ auch nur ansatzweise die Anerkennung findet, die das Album verdient hat (und ein Platz auf dem Ozzfest 2007 deutet sehr darauf hin), dann könnten DAATH sich als Wegbereiter für eine völlig neue Art von Metal-Musik erweisen.

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