Nackte, rohe, unbarmherzige Kraft gepaart mit Passion. Das ist es, was Hardcore irgendwann einmal ausgemacht hat, bevor Trends wie Metalcore oder Emo mehr und mehr Einzug in diese gebündelte Energie erhielten und zu unzähligen irgendwie schon mal gehörten Releases führten. DAMNATION A.D. zählten zu den Gründerbands der ersten Stunde des Metalcore, und nach acht Jahren Pause melden sie sich nun imposant zurück.
Das neue Material klingt verdammt roh und unverdorben. Man hat sich nicht von den aktuellen Marktführern einschüchtern lassen und genau da weitergemacht, wo Ende des letzten Jahrtausends aufgehört wurde. Hierzu passend ist auch die Produktion der Platte in einem für damalige Releases typischen Sound belassen worden. Das Schlagzeug ist supertrocken und leicht pappig, die Gitarren brutzeln schon im verboten verzerrten Bereich, der Gesang steht vor der ganzen Geschichte, und der Bass pockert vor sich hin.
Wütend, direkt, ohne überflüssige Schnörkel hauen die Jungs aus D.C. einem ihre neue Scheibe ‚In This Life Or The Next’ um die Ohren, das es nur so rauscht. Übrigens, wem die Stimme bekannt vorkommt, dem mag auf die Sprünge geholfen werden: letztes Jahr veröffentlichte Sänger Michael McTernan mit seinem Projekt When Tigers Fight ein ebenso wütendes wie ungestümes Album, bei dessen Aufnahmen der Grundstein für ein Wiederaufleben von DAMNATION A.D. gelegt wurde.
Zahlreiche Gäste agieren auf der neuen Platte, hier geben sich große Namen die Klinke in die Hand, um ebenfalls Teil dieses jetzt schon als Highlight zu bezeichnenden Stück Hardcoregeschichte zu sein: John Henry von Darkest Hour, Karl Buechner von Earth Crisis/Freya, Wes Eisold von Give Up The Ghost sowie Patrick Stump und Pete Wentz von Fall Out Boy, und gerade diese teilweise völlig unterschiedlichen Stimmen verleihen den Songs einen Tiefgang und eine Variabilität, die dieses Werk zu etwas ganz besonderem werden lassen. Die regelmäßig auftauchenden Sprachsamplings sowie das wiederkehrende Thema des Intros tragen einen Teil zu der besonderen Note dieser Scheibe bei.
Auf Myspace gibt es zur Zeit Einblick in zwei der insgesamt zwölf Stücke (inklusive Videoclip zu ‚Knot’), es bleibt zu hoffen, dass früher oder später noch der meiner Meinung nach absolute Oberhit ‚If You Could Remember’ folgen wird, aber auch ‚Knot’ und ‚Jigsaw’ lassen erahnen, was einen bei DAMNATION A.D. im Jahr 2007 erwartet.