2006 schmissen die Punkrocker DEAD TO ME ihr Debüt „Cuban Ballerina“ via Fat Wreck auf den Mark. Zwei Jahre später gibt es mit „Little Brother“ sprichwörtlichen Nachwuchs, der seinem älteren Geschwisterteil jedoch schnell zeigen wird, wo der Hammer hängt.
Kurze Scheiben bekommen kurze Reviews, so könnte man denken. Und so will ich mich hier nicht verheddern, wohl aber betonen, dass die neue 5Track-Single der Jungs aus San Francisco immer mit der Option „repeat all“ gestartet wird, denn kaum hat man das gute Stück angeschmissen ist es auch schon vorbei.
Galt das Full-lenght in meinen Ohren immer als netter, melodischer Punk-Standard auf befriedigendem Niveau, der beim Hören nicht weh tut, einem deshalb aber auch nicht vom Hocker stößt, so überrascht der kleine Bruder umso mehr durch seine rockige Spielfreude. Was Jack (Ex-ONE MAN ARMY) und Chicken (Fat-Mailorder-Wizard) hier hingezaubert haben, animiert zum Tanzen und Feiern, lässt die herbstlichen Regentage vergessen und tröstet über die derzeit viel zu früh einbrechende Dunkelheit hinweg, wirft jedoch auch das verzweifelte Nachfragen auf, warum es kein ganzes Album zum Genießen gibt…denn die Formkurve der Band steigt mit diesem Kleinwerk klar nach oben. Das zeigt besonders das in der Mitte positionierte Titelstück.
Die Promo betont, „Little Brother“ fessele die Zuhörer von der ersten Note bis zum letzten ausklingenden Akkord. Recht hat sie.