Eat No Fish – Make It Home

Von EAT NO FISH hat man lange nichts mehr gehört. Mit „Green For Life“ und „Insane“ konnten sie einen guten Erfolg verbuchen, denn mit Majordeal im Rücken, lässt es sich leichter große Konzerte spielen, CD verkaufen und so weiter… 2001 stand die Band dann auf Grund des Weggehens ihres Gitarristen Lars an einem Wendepunkt, an dem sich neu orientiert werden sollte. Es wurde erst einmal sehr still um EAT NO FISH. Auf dem Andthewinneris Album hörte man zwar zwischen durch Marias Stimme, aber von ihrer eigenen Band hörte man nix. Jetzt kommt mit „Make It Home“ ein neues Album, womit sich die Band (mit neuem Gitarristen und neuem Label) selbst findet und verwirklicht hat. Zu dieser Selbstfindung passt ein Cover, auf dem nur die 4 Fische auf einem Sofa sitzend zu sehen sind. Wenn man genau hinschaut sind die Gesichter irgendwie angespannt. Es kann schon sein, dass es beim Fotoshooting irgendwie kalt war, aber es würde vielleicht auch gut zur CD passen, die eben nicht ganz so viel Feuer unterm Hintern hat. Nach dieser Vorgeschichte erwartet man ein Album, was aus der Geschichte von EAT NO FISH alles herausholt und jedem zeigt, was in dieser Band steckt. Nun ja. „Make It Home“ ist kein Hitalbum geworden. Größtenteils bewegt man sich in seichten Midtempo Rock bis Pop Gefilden, die das Prädikat „weichgespühlt“ nicht ganz verstecken können. Schleppend, langweilig, einschläfernd wäre es hart ausgedrückt. Sehr gelassen, entspannt, nur ab und zu richtig rockend würde es etwas weniger brutal beschreiben. Die Realität liegt wohl irgendwie in der Mitte, bzw im Ohr des Hörers/der Hörerin. Festzustellen ist aber, dass, wenn sie das Tempo anziehen, alles eine Ebene höher rockt und viel mehr gefällt. Was eigentlich nach einer platten Punkrockformel klingt trifft für EAT NO FISH zu. „Go Again“ ist sicherlich als eine Art Hymne zum Neustart gemeint. Irgendwie ironisch, dass es auch die neue musikalische Gleichgültigkeit ganz gut repräsentiert.
Wenn sich eine Band, die schon im Midtempo an der Langeweiletür klopft an einer Ballade versucht, kramt man automatisch nach einem Koffeinbonbon in der Hosentasche: „One More Second“ ist ein schweres Stück. Nach knapp einer Minute setzt endlich der Gesang ein, doch dieser belebt das ganze leider nicht. Weitere Beispiele spare ich mir. Gegen die Leistung des einzelnen Musikers / der einzelnen Musikerin kann man nicht viel sagen. Sauber, vor allem die Stimme Marias ist sauber, variabel und eigentlich schön anzuhören.Nein, ich will diese CD nicht vollkommen abschreiben, denn es gibt auch Lichtblicke, wenn sie auch sehr rar gesät sind. „Until You’re Mine“ ist so einer. Zwar auch sehr ruhig, aber dennoch gelungen, weil der Refrain einer der besten der Platte ist, wenn er auch etwas häufig wiederholt wird. „Sweet“, der poppigste Song der Platte, ist auch nett anzuhören. „Some Say“ weist eine Strophe mit unsäglichem Sprechgesang auf, reißt aber mit dem schnellen Refrain alles wieder heraus. „Perfekt Drive“ hat einen passenden Titel. Es grooved und hat etwas von einem Hit. Aber das war es dann schon.

Wenn es der Band mit diesem Album gut geht, dann ist das doch schon einmal ein Erfolg, denn darum geht es ja bei Selbstfindung. Es fällt mir nach dieser CD schwer zu prognostizieren, wie die Zukunft von EAT NO FISH aussehen wird.

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