Österreich brennt, das kann man auf jeden Fall über die Musikszene sagen. Neben Ephen Rian sind Estate auf jeden Fall eine der großen Hoffnungen die aus dem Lande kommt. Aufgenommen habe sie diesen zweiten Longplayer im eigenen Studio, aber gemischt wurde er in Deutschland, genauer gesagt in den Principal Studios in Münster, wo auch schon Caliban, In Extremo oder H-Blockx gemastert wurden. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, der Sound ist großartig, sowas wünscht man sich.
Ihr Stil liegt zwischen Screamo und Hardcore, und davon haben sie Ahnung. Hart aber verdammt melodisch, mit eingängigen Riffs und vielen „Spielerein“ der Gitarren zwischen den Schrei und Gesangseinlagen die zusammen die kantenlose Energie gestalten. Soweit hört sich das alles erstmal nach einer CD wie im Bilderbuch an, bei der das gut gestaltete Cover wohl nur ein Sahnehäubchen darstellt, welches sich auch auf MySpace und der Internetseite wiederfinden lässt.
Der Hit der CD ist meiner Meinung nach „Go Metric“ der sich an zweiter Stelle befindet, und ist vom Intro, über den Mitsingchorus bis zum Ende eine Runde energiegeladene Sache.
Zum rumfuchteln eignet sich „Tabula Rasa“ perfekt, der direkt ab der ersten Sekunde mit agressivem und mitreißendem Shouten überzeugt, und vom Cleangesang im Chorus gut ergänzt wird. Den kompletten Gegensatz zu diesem Lied sucht man auf der Werk vergeblich, eine reine Balade oder ähnlich wurde rausgelassen, aber durch einige ruhige Zwischenteile ersetzt. Das waren nur zwei von zwölf ähnlich guten Songs, die ihr euch teilweise auch bei MySpace anhören könnt.
Die CD ist sicherlich keine Neuerfindung eines Stiles, aber ein extrem würdevoller Vertreter der aktuell so stark florierenden Screamoszene und für mich eines der Alben des vergangenen Jahres.
Ich hoffe diese Band bald Live sehen zu können, um mich von der Livequalität, die das „Record of the year“ anpreist, überzeugen zu können. Auf den schon über 230 Shows, unteranderem auch mit Boysetsfire, konnten sie sicherlich genug erfahrungen sammeln.