Faces Of March – Confessions

Kennt ihr das, wenn ihr in irgendeiner Besprechung sitzt, die sich wie ein Kaugummi zäh in die Länge zieht? Ihr habt den Anfang mitbekommen, und irgendwie merkt man auch, wenn sich das ganze dem Ende zuneigt. Aber was war da doch nochmal im Mittelteil passiert? Auch nach angestrengtem Nachdenken ist das nicht mehr rekapitulierbar! Warum? Weil es meistens nicht mehr als heiße Luft oder leeres Blabla ist. Was das mit einer Plattenkritik zu tun haben soll? FACES OF MARCH wirken ähnlich!
Traurig aber wahr: nach anfänglichem Aufhorchen zu Beginn der Scheibe flaut die Euphorie über diese Band recht schnell wieder ab, zum Ende hin kommt dann noch einmal ein Kracher, der nächste Song wirkt irgendwie vertraut… Ach, da fängt das Album ja schon wieder von Vorne an! Die aus Miami, Florida stammenden Herren und Dame bieten das, was wir hierzulande schon von Interpreten wie Within Temptation, Evanescence oder auch Guano Apes her kennen. Metallisch angehaucht, viele Keyboards, um einen entsprechenden Bombast-Sound zu bekommen, leichtes, eingängiges Songwriting mit Stakkato-Riffings und netten Gesangsmelodien. Ohne Zweifel: alles steht und fällt mit der stimmlichen Qualität von Frontfrau Gia! Die kann sich wirklich hören lassen, ist aber weder extrem variabel in ihrer Stimme, kommt nicht besonders hoch oder besonders tief, und das, was ansonsten erschallt, ist alles schon kalter Kaffee oder gelutschter Drops!
Produktionsseitig ist hier natürlich alles im Lot, man muss natürlich auch einräumen, dass bei solch, sagen wir mal, übersichtlichen Gitarrenparts wenig falsch zu machen ist für einen halbwegs fähigen Produzenten. Das Schlagzeug ist knackig, nicht zuletzt sicherlich auch wegen der allseits beliebten Trigger-Technik, der Bass bietet ein sattes Fundament. Bleibt noch reichlich Platz für den Gesang sowie die megabreiten Keyboards. Da muss einfach eine Klangwand bei entstehen. Wer hier noch Luft findet, der hat etwas grundlegend falsch gemacht.
Nunja, bei all der Euphorie bezüglich des Klangs und der Stimme bleibt aber weiterhin die Tatsache, dass die Songs zum einen leicht bekannt wirken, zum anderen aber auch nur selten einen wirklichen Höhepunkt bieten können und somit die meiste Zeit einfach nur vor sich hin plätschern. Für nebenbei ist FACES OF MARCH ganz gefällig, wenn man sich noch unterhalten will oder einfach nur Berieselung benötigt, einzelne Tracks dürften auch in einer Rock-Diskothek zünden, am Stück sind die einzelnen Lieder aber eher einschläfernd.

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