Fell Asleep – 11pm:escape

FELL ASLEEP haben ein Problem, doch sie sind damit nicht allein. Sie spielen passable Musik und durchaus passable Konzerte. Ihre CD kommt schick daher, beinhaltet jedoch das, was derzeit gut und gerne als Einheitsbrei bezeichnet werden kann. Was erst einmal sehr herablassend klingt ist gar nicht so sehr nur auf die Jungs aus Münster zu beziehen. Es ist schon fast „in“ über den Trend „emo“ zu philosophieren, aber der Rattenschwanz an Bands, die sich in Folge dieser Art von Musik durch die CD-Spieler und Konzerträume der Welt zieht ist doch inzwischen sehr lang und vor allem fade anzuhören. Natürlich sprießen hier und dort Bands aus dem inzwischen nährstoffarmen Boden, doch sind sie entweder die musikalischen Ausreißer oder haben einen sonstigen Aufhänger. Ohne eines der beiden Attribute wird es schwer. Und schwer wird es auch für FELL ASLEEP.Ich möchte ihnen keinerlei Berechnung oder gesondertes Trendbewusstsein vorwerfen, vielmehr glaube ich sogar, dass sie das tun, worauf sie Lust haben, dass sie gerne Screamo hören, gerne auf Konzerte gehen und sich durch ausflippende Musiker begeistern lassen – mir geht es genauso. Und aus dieser Leidenschaft heraus ist es nur logisch, dass ihre Band dann ähnlich klingt. So war es immer, so wird es immer sein. Leider gehen sie damit jedoch in der Masse unter.Sowohl Sing- als auch Schreistimme von Andreas Unnerstall können sich durchaus sehen lassen. Auch die Gitarrenarbeit ist gewohnt filigran, jedoch vor allem gewohnt. Routine. Stillstand. Und Stillstand ist ja bekannter Weise entweder Tod oder finanzieller Ansporn einer Band (man denke hier an AC/DC, Iron Maiden…). Auf „11pm:escape“ liefern FELL ASLEEP also 6 Songs, die weder jemandem wehtun, noch sonderlich auffallen. Es fällt mir wirklich schwer so distanziert zu sein, aber die kommende Veröffentlichung muss das Debut toppen. Damit werden die Jungs jedoch keine Schwierigkeiten haben, denn die Tatsache, dass sie erst seid einem gute Jahr unterwegs sind (Shows) lässt hoffen, dass da noch einiges an Potential geweckt werden kann, denn die wenigsten Bands haben nach einem Konzertjahr schon ihre Hits verpulvert.

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