Eher spärlich sind die Presseinformationen, die wir zu FUCK THE FACTS erhalten haben. Das aus Ottawa stammende Trio versteht sich als Grindcore / Stresserband. Ja, das stimmt alles soweit. Das Pressefoto verrät zudem, dass sich eine Dame in der Besetzung befindet. Alte Regel von Helge Schneider: zwei Herren in einem Raum, da ist schlecht… Naja, ihr wisst schon…
Interessant ist, dass die Band seit dem 07.07. täglich ein neues Stück ihres Albums ‚Disgorge Mexico’ auf Myspace zum besten gegeben hat. Das hat ungemein die Wartezeit verkürzt und man weiß schon zum Release recht genau, ob man diese Scheibe nun haben will oder nicht. Ebenfalls überraschend ist die Vielschichtigkeit, in der das Album für Grindcoreverhältnisse erstrahlt. Statt blind loszuprügeln, lassen FUCK THE FACTS einfach alle Regeln der Kunst ausser Acht und spielen das, worauf sie selbst Lust haben, ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Dadurch wird das Album erheblich aufgelockert und kann sich von anderen Grindalben abheben.
Die Produktion ist, wie sollte es auch anders sein, genau so, wie man es bei einem Relapse-Album erwarten würde. Man erfüllt alle Standards, die ein vernünftig klingendes Album setzt, reicht aber nicht an richtig dicke Produktionen heran. Das stört für den ungetrübten Konsum der Songs allerdings nicht, denn wie gesagt: die Mindestanforderungen werden ebenfalls locker erfüllt.
Was beim Songwriting so abwechslungsreich ist, das wird im Gesang durch Eintönigkeit kaputt gemacht. Eintönig schreit sich Frontfrau Mel die Seele aus dem Leib und lässt dabei den ein oder anderen Herren der Schöpfung vor Neid erblassen.
Alles in allem ist ‚Disgorge Mexico’ ein interessantes Grindcore-Album geworden, das sehr weit über die Genregrenzen herüberlangt, allerdings aufgrund der Gesangslimitation und der trotzdem immer wieder vorkommenden Ballerattacken nicht wirklich großen Anklang ausserhalb der Szene finden wird.