Die Band GREY MONDAY veröffentlicht mit ihrem Album ‚XIII sharp’ nach einem Demo und einer EP vor zwei Jahren nun das erste Komplettalbum. Die Schweizer haben sich einer mittelmäßig modernen Mischung von Metal und Heavy Rock verschrieben, und mit den dreizehn Songs, die auf der Scheibe sind, zeigen sie ihren bisherigen Werdegang von der Bandgründung bis jetzt.
Mittelmäßig modern ist hierbei allerdings eine eher freundliche Beschreibung. Die Gitarrenriffs wirken altbacken nach frühen 90er Jahren, versuchen dabei aber, topaktuell zu klingen, dass es mir die Nackenhaare aufrichtet. Weder Bass noch Schlagzeug versuchen im Instrumentalbereich, hier irgendetwas herauszulocken, was nicht da ist, lediglich der Sänger klingt hierbei ein wenig zeitgemäß. Einer unter hunderten von Eddie-Vedder-Klonen ist er, aber leider auch eher einer der weniger guten. Die Stimme klingt ein wenig quäkig, gepresst, liegt aber immer auf dem Ton. Was die restlichen Charakteristiken der Songs betrifft, so scheint die Band einen gewissen Grad an Selbstverliebtheit zu leben, denn die einzelnen Nummern werden bis zum Exzess breitgetreten, bis auch der letzte Rest an Energie verloren geht und die Melodien aus den Ohren heraus hängen.
Dieser Effekt wird im Übrigen noch von mittelmäßigen Refrains (eigentlich sind die gesamten Texte eher Mittelmaß) bestärkt, wo oftmals die Kernaussage wiederholt wird. Bestes abstoßendes Beispiel für die Scheibe ist gleich der Opener ‚Nightmare’, eine nichtige Ansammlung von Schüttelreimen, in der die einzige Aussage ist, dass der Frontmann Alpträume hat. Hierzu habe ich einen ganz persönlichen Tipp: einfach zum Einschlafen nicht immer die eigenen Songs hören! Ich weiß, die Sachen eignen sich perfekt dafür, wenn man schnell ins Land der Träume reisen will, aber ganz ehrlich und Hand aufs Herz: davon würde ich auch Alpträume erhalten.
Aus dem Infoflyer geht hervor, dass die Band in ihrer Heimat schon recht erfolgreich sind und auch regelmäßig auf Festivals spielen. Vielleicht eröffnet sich ein ganz neuer Aspekt, wenn GREY MONDAY auf einer Bühne stehen und losrocken können, so auf Silberscheibe ist das Ergebnis allerdings eher unterer Durchschnitt, und dafür gibt es leider viel zu viele bessere Releases, um sich damit zu beschäftigen.