Infected Brain – Infected Brain

Kurz vor dem Release ihres neuen Albums waren die Herren von INFECTED BRAIN so freundlich, mir den noch aktuellen selbstbetitelten Longplayer zur Verfügung zu stellen. Was soll ich sagen? Die Vorfreude auf das neue Album ist unbeschreiblich. Hier gibt es lupenreinen Deathmetal auf die Rübe, wie es zum Beispiel auch Fleshcrawl, Cannibal Corpse oder Hypocrisy recht gut beherrschen. Für ein selbstproduziertes Werk ist der Sound extrem dick und braucht sich auch nicht vor den ganz großen Bands zu verstecken.
Auf dem insgesamt zwölf brutale Songs umfassenden Album sind zwei deutschsprachige Songs enthalten. Absolut transparent ballert einem das Schlagzeug um die Ohren, die Gitarren schrauben am Kopf, der Bass neigt ein wenig dazu, hinter den Gitarrenwänden zu verschwinden, dafür drückt der Gesang um so mehr.
Zum Songwriting lässt sich sagen, dass die Sachen wirklich sehr abwechslungsreich gelungen sind. Immer irgendwo im Mid-bis Uptempo-Bereich angesiedelt, überraschen die teilweise groovigen, teilweise blastigen Parts durch fiese Hooklines und erfrischende Taktwechsel. Wo die meisten Bands stur in einem Tempo durchbraten, machen INFECTED BRAIN in regelmäßigen Abständen kurze Verschnaufpausen, um dann mit noch mehr Gewalt hinterherzudreschen. Die Growls von Torsten Schmidt sind eher in der schwer verständlichen Ecke angesiedelt, hat man sich aber mit dem Ohr erst mal darauf eingeschossen, bekommt man schon eine ganze Menge mit, auch ohne Textblatt. Aber Hand aufs Herz: wem gut verständliche Texte wichtig sind, der hört auch keinen Deathmetal.
Aber was wäre ein tolle Rezension ohne konstruktive Kritik: für das nächste Album sollte noch etwas mehr Zeit für Covergestaltung und Artwork ausgegeben werden. Auf der Vorderseite prangt ein recht pixeliges freigelegtes Gehirn, auf der Rückseite, festhalten, auch. Die Schriftfarben sind in einem splatterhaften rot gehalten, was man auf dem eher dunklen Untergrund prima (fast gar nicht) lesen kann. Zu klären wäre auch, ob der zweite Song tatsächlich ‚I will kill yuo’ heißen sollte, oder ob sich da der Fehlerteufel eingeschlichen hat.
Sieht man also von der Verpackung ab, findet man mit ‚Infected Brain’ ein tolles Deathmetal-Album im mittleren bis schnellen Tempo-Bereich, mit viel Liebe zum Riffing-Detail, solidem Schlagzeug und dicken Vocals. So soll Deathmetal klingen. INFECTED BRAIN haben sich von neuen Trends nicht beeinflussen lassen und bleiben der alten Schule treu, dafür gibt es dicke Pluspunkte. Im Frühjahr soll das neue Album erscheinen, ich bin gespannt darauf.
Auf der bandeigenen Homepage gibt es 4 Songs zum Herunterladen, alternativ bei Myspace zum anhören. Natürlich kann man sich aber auch die komplette CD bei der Band zu einem Preis von 8.- zzgl. 2.- Porto & Verpackung kaufen.
Noch etwas: wem die Musik gefällt und wer zufällig noch halbwegs mit einem Bass umgehen kann, der sollte sich doch mal bei der Band melden, dieser Posten ist zur Zeit noch unbesetzt.

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