Itchy Poopzkid – Dead Serious

Auswechselbarer Stil, mittelmäßige Stimmen, anspruchslose Gitarren, schlechtes Englisch und ein endloser Tourkalender.Nichts Neues aus Eislingen an der Fils. Diese Band habe ich noch nie verstanden. 2007 brechen sie mit „Time To Ignite“ plötzlich das Eis in Richtung MTV und laufen überall hoch und runter. Warum das der Fall war konnte mir nicht recht einleuchten. Bis heute. Auch würden mir mehrere deutsche Bands einfallen die ich im Fernsehen mehr erwarten würde als ITCHY POOPZKID. Außer, dass sie viel Touren und ziemlich spaßig auf ihren Konzerten sind hatte ich sie nicht sonderlich auf dem Plan. Und warum sie dann nicht schon mit dem Vorgänger „Heart to belive“ durchstarten konnten macht auch keinen Sinn, war dieser doch auf einem ziemlich ähnlichen Niveau wie der 2007er Werk. Nun ja.Anno 2009 kommen die 3 Punkrocker mit „Dead Serious“ an den Start und es klingt als seien sie nach „Time To Belive“ einfach weiter gerade aus gefahren. Der Stil ist sehr ITCHY POOPZKID-typisch, ergänzt durch einige Ausbrüche die den poppigen Punkrock auflockern. In „Learn to drown“ erklingt zu einem groovigen Beat ein Klavier. Sogar ein Akkordeon („Waiting for the waves“) ist zu hören und verhilft dem Song zu einer Stimmung wie bei dem Donots Hit „Stop The Clocks“.Im Fokus stehen aber wieder eingängige Punkrockhymnen die vor allem live zu funktionieren haben. Das wird auch zünden, davon kann man ausgehen.In „Pretty Me“ wird das vertont, was ITCHY POOPZKID seit Anfang ihrer Karriere mitbringen: Selbstironie. Zwar ist der Text des Liedes so austauschbar und platt wie wenig anderes aber es zielt darauf sich selber nicht sonderlich ernst zu nehmen oder als besonders toll dastehen zu lassen. Eigentlich wurde jedes Album der Band von der Presse auseinandergenommen und in der Luft zerrissen. Daran gestört hat sich niemand. Bis heute ist die Homepage der Band unter www.scheisscombo.de zu erreichen. Und das würde ich die unabwendbare Stärke von ITCHY POOPZKID nennen. Sie scheißen auf das, was man an ihnen kritisiert und ziehen ihr Ding durch. Die Zuschauer ihrer Shows werden das bestätigen. Wenn das nicht Punkrock ist.

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