Es gibt nicht allzu viele Metalbands, die sich innerhalb kürzester Zeit einen renommierten Namen erspielen können, ohne sich in irgendeinem Sub-Genre festzusetzen. Eine dieser wenigen Bands sind definitiv LAMB OF GOD. Der Name ist sicherlich vielen geläufig, aber nicht jeder weiß auch, was sich für Musik dahinter verbirgt. Wie gesagt: ein Sub-Genre kann hier nicht genannt werden, dafür ist diese Band zu puristisch, aber altbacken sind sie auch auf keinen Fall. So klingt moderner Metal!
Wenn unbedingt erwünscht ist, dass zumindest ein in-etwa-Vergleich gezogen werden soll, bitteschön: es wird zwar nicht unbedingt passen, und wahrscheinlich wird es hinterher genauso viele Leute geben, die mit dem Kopf schütteln, wie es Leute geben wird, die zustimmend nicken, aber am ehesten erinnert mich die Band jedes Mal ein wenig an Machine Head.
Jenseits aller Trends, und trotzdem am Puls der Zeit und knüppelhart klingen die Songs, die einem auf dem neuen Album ‚Wrath’ geboten werden. Wen wundert es da schon, dass die Band vor zwei Jahren für einen Grammy nominiert wurde… Der Klang der Band wird geprägt von harten Stakkato-Riffs, die punktgenau durch das Schlagzeug unterstützt werden. Dazu gibt es Pressgesang par excellence.
Bei allen Erfolgen, derer sich die Band bislang hierzulande erfreuen konnte, muss gesagt sein, dass das im Vergleich zu ihrer Karriere in den Staaten eher ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Und um das zu ändern, hat die Band nun in Roadrunner Records einen Partner gefunden, der auch in Europa für den großen Durchbruch sorgen kann. Nachdem letztes Jahr bereits die Doppel-DVD ‚Walk with me in hell’ erschien, soll nun ‚Wrath’ alles weitere hierfür in die Wege leiten.
Die Produktion der Scheibe lag in den kundigen Händen von Josh Wilbur, und das Ergebnis spricht für sich. Extrem druckvolles Schlagzeug, das stellenweise fast schon eine Spur zu trocken klingt, steril geschnittene Gitarren, ein satter Bass, so stellt sich die Scheibe instrumental dar. Der Gesang von Randy Blythe liegt herrlich im Gesamtklang, ohne zu weit hinter den Instrumenten zu stehen oder nervig im Vordergrund, denn, soweit muss das ganze eingeschränkt werden: er hat zwar eine kraftvolle Stimme, ist in seinem Stil aber ein wenig limitiert…
Das gleiche Schicksal teilt meiner Meinung nach leider die gesamte Band: zwar sind die Songs für sich betrachtet allesamt Killer und potentielle Hits, aber über das gesamte Album hinweg wird das alles ein wenig eintönig und fad. LAMB OF GOD sind eine der Bands, die man sich perfekt auf einem Sampler oder einer Compilation vorstellen kann, die bei Filmmusik richtig gut krachen, aber auf einem ganzen Album passiert dann auf Dauer zu wenig.