Left To Vanish – Versus The Throne

Freunde brutaler Stakkato-Mosh-Bands warden begeistert sein. Das Lifeforce-Debüt der aus Philadelphia stammenden LEFT TO VANISH mag zwar beim ersten Blick auf das Cover recht fröhlich wirken, aber sobald man die ersten paar Sekunden gehört hat, weiß man, dass es hier um musikalische Vernichtung geht. Mit einem leichten Touch zum Chaoscore, walzt sich dieser Hybrid aus Metal, Deathmetal und Hardcore durch die Songs und hinterlässt nur verbrannte Erde. Musik, die keine Gefangenen macht und gnadenlos immer auf die Zwölf schlägt!
Die Band hat in den letzten vier Jahren einiges an Besetzungswechseln durchgemacht, allerdings, wie sich nun herausgestellt hat, alles nur zu ihrem Vorteil, denn LEFT TO VANISH zeigen sich auf ‚Versus the throne’ in bestechend guter Verfassung. Das Riffing ist extrem aggressiv und setzt auf brutale Gewalt und Brechstangenmethodik. Der Gesang steht den Instrumenten allerdings in nichts nach. Auch hier geht es zur Sache, dass einem Hören und Sehen vergeht. Schubladendenker öffnen entsprechend die Kategorie „Deathcore“ (und ich kassiere für die Begrifflichkeit 100 Szenepunkte) und vergleichen die Band bitte mit Suicide Silence, ebenfalls denkbar wäre allerdings auch ein Platz direkt neben Between The Buried And Me.
Die Aufnahme klingt amtlich, ohne dabei auf die Top 20 des Jahres zu gelangen. Entscheidend bei modernen Aufnahmen ist aber, dass nichts den Hörgenuss stört, und dieses Kriterium hat LEFT TO VANISH locker erfüllt. Kräftige Gitarren, trockenes Schlagzeug, Gesang, der nicht zu weit im Hintergrund steht, stellenweise sogar recht gut hörbarer Bass, reicht, mehr braucht man eigentlich nicht, um eine CD akzeptabel klingen zu lassen.
LEFT TO VANISH sind ehrlich gesagt keine Genre-Neuerfinder, keine Wegbereiter für neue Musikstile oder Virtuosen an ihren Instrumenten, da gibt es sicherlich andere Bands, die da erst genannt werden müssten. Dafür versuchen sie allerdings auch nicht, irgendetwas vorzutäuschen oder künstlich das Dargebotene aufzublähen. Ehrlich und aufrichtig gehen sie ihren eigenen Weg, den halt auch schon andere Bands vor ihnen gegangen sind. Sie machen ihre Sache sehr gut, bieten aber nichts, was man nicht schon so ähnlich irgendwo anders gehört hätte. Findet man sich mit dieser Tatsache ab, ist ‚Versus the throne’ aber ein richtig schickes Stück Musikkonsum, dass sich in der Szene deutlich Gehör verschaffen können und die Band einen kräftigen Schritt nach vorne bringen sollte. Alles andere wäre unfair.

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