Magnacult – Synoré

Mit ‚Synoré’ liefern MAGNACULT ein Debüt ab, das mit allen Wassern gewaschen ist und neben einer fetten Produktion, Killer-Riffing und druckvollen Deathmetal-Vocals obendrein noch ein wenig selbsterdachten Kult anzubieten hat.
Hierbei geht es um ein höheres Wesen namens Magna, welches Weisheit, Toleranz, Liebe, Mitleid und Frieden innehat, aber ebenfalls die Kraft purer Aggression. Ein Konzept, was zwar nicht wirklich überraschend neu ist, aber musikalisch grandios umgesetzt wird, insbesondere die pure Aggression. Dieser Zwiespalt ist im übrigen auch perfekt im Artwork der Scheibe eingefangen, welches insgesamt in warmen Farben gehalten ist, aber trotzdem eine Landschaft darstellt, die man nur als „verbrannte Erde“ bezeichnen kann.
Genug der Kunstkritik, schließlich ist das hier ein Musikportal! Wie die Labelkollegen Obsidian, haben auch MAGNACULT die eine oder andere CD von Meshuggah im Schrank stehen, sie versuchen aber noch mehr auf Rhythmik zu setzen, und so erinnert das Riffing ebenfalls an Fear Factory. Der Gesang besteht fast ausschließlich aus Growls, die aber charismatisch und kräftig klingen, ausdrucksstark sind und dadurch dem Gesamtklang nicht negativ durch Eintönigkeit schaden.
Die gesamte Produktion der Scheibe ist eine rundum gelungene Sache. Druckvoll und brachial wirkt die Instrumentalistenfront, gut in den Klang eingebettet der Gesang, die Aufnahme an sich überzeugend und ehrlich. Man hat nicht das Gefühl, von einem programmierten oder bis zur Unkenntlichkeit getriggerten Schlagzeug überrollt zu werden, die Gitarren haben bisweilen einen leicht schwebenden Eindruck, wenn Akkorde durchgebraten werden, aber im Stakkato bleibt der Ton prägnant, ohne Druck zu verlieren.
Entscheidend an dem Album ist die Spielfreude, die es vermittelt, die geballte Kraft, die die Songs nach vorne entwickeln, das ungezwungene Songwriting und die durchaus eingängigen Riffs, die trotzdem durch häufige Rhythmuswechsel vertrackt genug sind, um immer wieder aufs neue zu überraschen. Eine Midtempo-Deathmetalscheibe, wie sie Bands wie Six Feet Under wahrscheinlich gerne mal schreiben würden, doch weitaus interessanter als alles, was die letztgenannten bislang hervorgebracht haben. ‚Synoré’ ist eine Scheibe, die wirklich mit allen Szenegrößen mithalten kann. Ganz besonders hervorheben will ich noch das 3-minütige Instrumental ‚Kris’, welches eine erschreckende dichte Atmosphäre zu erzeugen vermag. Hoffentlich gelingt MAGNACULT auch auf internationalen Gefilden der Durchbruch, und ebenso hoffnungsvoll schaue ich in die Zukunft, was Liveauftritte in unserer Gegend betrifft.

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