In einer amerikanischen Cyberpunk -Sience -Fiction -Fernsehserie namens MAX HEADROOM kämpft ein Reporters Edison Carter in den Achtzigern gegen Korruption, Verbrechen und Unterdrückung. Um ganz so viel geht es bei der Oldenburger Band MAX HEADROOM nicht, das wäre auch seltsam, dennoch reißt ihr Punkrock einiges. Punkrock allein als Beschreibung wird dem Stil der 4 aber bei weitem nicht gerecht. Wichtigster Einfluss ist der Rock’n Roll, aber auch Indie vor allem aber Pop sind zu finden. Letzteres besonders in den kompromisslos eingängigen Refrain. Wo andere Bands eine zu hohe „Mainstreamigkeit“ (was ein blödes Wort) befürchten (was eine blöde Angst) fängt diese Band erst an. Im Ganzen klingen sie irgendwie so, als wären alle Songs gerade heraus einfach das, worauf die Jungs Lust haben; den Mittelfinger gen Trend gestreckt. Das Album „Axcess All Areas“ wurde in Berlin mit She-Male Trouble Volker aufgenommen und passt durchaus auch in die musikalische Nische seiner Band. Der Sound ist rotzig, dennoch leider an manchen Stellen etwas dünn, sodass eine Gitarre oder das Schlagzeug etwas nachlässt. Kann man verzeihen. Besonders markant ist das Organ von Sänger Bolle: verraucht/-soffen, trotzdem aber vielseitig. Ergänzt durch gelungene Chöre der anderen Akteure geht die Gesangsarbeit schwer in Ordnung. Die Gitarristen leisten solide bis begeisternde Arbeit, lediglich der Trommler könnte ein paare Kohlen mehr unterm Hintern gebrauchen. Hier und dort fehlt es ein wenig an Druck von Seiten der Schießbude.Es fällt wieder einmal schwer, einzelne Songs als besonders erwähnenswert im Vergleich zu den anderen herauszuheben, denn nicht nur das erwähnte „Borderliner Theraphy“, der Opener „Shame On You“, „Tru Love“ oder „Fall too low“ rocken amtlich, sondern auch der Rest tut es. Abstriche muss man vielleicht in der Songstruktur machen, die auf die ganze Platte gesehen doch eher ähnlich ist. Ähnlich ist es mit der Eingängigkeit der Songs. Sie ist, keine Frage sehr hoch, aber die Gradwanderung zwischen kompromissloser Eingängig und „Leierkasten“ ist manchmal eine schwierige. Alles in allem also eine sehr gelungene und empfehlenswerte, ich möchte sagen „Schweine-Pop“ Platte. Sollte man sich auch unbedingt live zu Gemüte führen. Gute Band, die man in Auge und Ohr behalten sollte!