Mendeed – Positive Metal Attitude

Wiederveröffentlichungen sind eine tolle Sache. Wer das jeweilige Album noch nicht besitzt, kann diese Backkatalog-Lücken schließen und sich unter Umständen noch auf Bonusmaterial oder ein neues Mastering freuen. Wer die Sachen bereits sein Eigen genannt hat, kann sich fortan damit brüsten, die Originalversion von Annodazumal zu haben. Für die Band bedeutet ein Re-Release sehr geringen Aufwand, da meistens das alte Coverartwork verwendet wird, die Aufnahmen lediglich einmalig aufpoliert werden müssen und auch sonst recht wenig zu tun ist. Re-Releases treffen zumeist Bands, die später einmal Erfolg gehabt haben, und dann heißt es natürlich auch, dass man mit dem neuen Ruhm alte (meist schlechtere) Verkaufszahlen aufbessern kann. Ein Plattenlabel hat auch wenig Arbeit an einem Re-Release. Druckdaten sind vorhanden, die rechtliche Lage des Musikbesitzers ist geklärt, etc. Aus diesem und vielen anderen Gründen haben sich Rising Records wohl dazu entschlossen, gleich zwei Alben von MENDEED noch einmal neu aufzulegen.
Nach dem Debüt ‚From shadows came darkness’ gibt es auch gleich noch die (bislang) streng limitierte CD ‚Positive metal attitude’, auf der es neben einem Livemitschnitt einer BBC-Session noch sechs B-Seiten-Songs gibt. Erfreulich hierbei: der Sound dieser Scheibe ist gleich um Längen besser als das Debüt, und somit kommt auch beim HiFi-Genuss mehr Stimmung auf. Was das Songwriting betrifft, so ist MENDEED über jeden Zweifel erhaben. Für mich hat das Riffing (und stellenweise auch der Gesang) klare Parallelen zu Chuck Schuldiners besseren Schaffensphasen, allerdings auf nicht ganz solch hohem Niveau.
Auch dieses Album ist für Fans und Sammler ein Must-have, wer die Band allerdings bis jetzt nicht kennt (bzw. gekannt hat), der sollte vielleicht doch mit den letzten Scheiben von MENDEED anfangen und danach entscheiden, ob er oder sie auch die restlichen Alben dieser Band benötigt. Insgesamt eine lohnende Wiederveröffentlichung, denn viele dürften im Vorfeld schon versucht haben, an dieses Album in irgendeiner Form heranzukommen (ähnlich wie bei der ursprünglich vergriffenen ‚Garage days revisited’ von Metallica). Sehr schade, dass es diese Band nicht mehr gibt, umso erfreulicher, mal wieder etwas neues altes von ihnen zu hören.

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