Ein gemeinsames Review zu zwei Alben? Da es sich in beiden Fällen um Monster Magnet handelt und beides Re-Releases sind, kann man das wagen. Mit neuen Coverlayouts und je einem Bonustrack kommen diese beiden Scheiben also wieder in die Plattenläden, aber was genau sich SPV davon verspricht, hat sich mir zumindest nicht erschlossen. Die Original-Alben stammen aus dem Jahr 1991 und sind somit deutlich der ersten Schaffensperiode von Monster Magnet zuzuordnen.Zum Album 25 / TAB lässt sich folgendes sagen: der Opener TAB besteht aus zwei Riffs, die sich in einem unsäglichen Soundgewand über dreißig Minuten aus den Boxen quälen. Über die monotone Gitarren-Bass-Schlagzeug-Untermalung sind Synthesizer-und Gesangimprovisationen zu hören, die irgendwie freaky, spacy und voll von Drogen klingen. Ein Hauch von Indien weht in den Melodien, Karawanenbegleitmusik liegt in der Luft. Es scheint nur eine logische Erklärung zu geben: TAB ist eine Abkürzung für „Tranquilizer and beer“ oder etwas ähnliches. Die restlichen Stücke auf der CD klingen eher nach dem, was man als Songs verbuchen könnte. Anspieltipp ist der ruhige „Longhair“. Als Bonustrack ist Spine of God als Livetrack enthalten, der etwa so klingt, als wäre es ein nicht lizenziertes Bootleg, was von der Toilette eines Veranstaltungsortes aus mit einem Kasettenrekorder mitgeschnitten worden wäre.Mit Spine of God hingegen liegt ein Album vor, was schon viel mehr den Erwartungen an eine Musik-CD entspricht. Mit dem für Stoner-Rock typischen Retro-Sound irgendwo zwischen Jimmi Hendrix und Lenny Kravitz (kann man bei einem 15 Jahre alten Album von Retro sprechen?!?) stampfen Monster Magnet zwölf Titel herunter, die durchaus zu gefallen wissen, solange man sich auf das einlassen kann, was einem geboten wird. Sicherlich keine leicht verdauliche Kost. Nochmals zur Zielsetzung von SPV: diese beiden Alben zählen in der Szene zur Pflichtlektüre und sollten eigentlich bei Kennern in der Sammlung stehen. Wer nichts mit Stoner-Rock anfangen kann, wird sich diese Alben auch jetzt nicht kaufen wollen.Fazit: zwei Alben, die sicherlich mehr hergeben, wenn man sich auf dem gleichen Bewusstseinslevel befindet wie ihre Erschaffer bei der Aufnahme (an dieser Stelle wünschen wir David Wyndorf gute Genesung, er befindet sich z.Zt. in einem Krankenhaus, um sich von einer Überdosis zu erholen).