Die Schweizer Band MUMAKIL, die unter Hobbits auch unter dem Namen Olifant bekannt ist, ist eine Vorzeige-Grindcore-Band, wie sie im Buche steht. Mit ihrem neuen Album ‚Behold the failure’ zeigen sie, wo der Hammer hängt, und das Grindcore als solches auch ohne irgendwelche Genre-Vermischungen noch funktioniert.
Insgesamt 27 Songs braten uns die Herren souverän vor, gnadenlos direkt und schonungslos schnell. Dass in den immer gerade mal etwas über eine Minute dauernden Songs keine Zeit bleibt, um großartige Strukturen aufzubauen, dürfte klar sein. Daher beschränken sie sich die meiste Zeit darauf, mit einer geprügelten Strophe anzufangen, in der Mitte einen vergleichsweise langsamen DoubleBass-Part einzustreuen, um dann mit einer geprügelten Strophe den Song zu beenden. Kurz und knackig. Ohne Schnörkel, ohne große Umwege, allerdings auch ohne großartige Abwechslung.
Die Produktion der Scheibe ist relativ trocken und aufgeräumt, trotz massiv ballerndem Schlagzeug kann der restliche Instrumentensumpf noch weit genug durchsetzen, um verständlich zu bleiben, und auch für den Gesang ist im Klangbild noch genug Platz, zumal der sich auch auf tiefes Gegrunze beschränkt und daher nicht viel Klangspektrum benötigt. Alles in allem also solide aufgenommen, gemischt und gemastered, wenn auch keine Glanzleistungen vollbracht wurden.
Wer sich den Artikel genau durchgelesen hat, wird über das Fazit nicht sonderlich überrascht sein: MUMAKIL leisten sich mit ‚Behold the failure’ keinen Fehltritt, riskieren allerdings auch nichts. Solide stürmen sie in die Songs rein, solide stürmen sie aus den Songs heraus. Das gesamte Album rauscht schneller an einem vorbei als der Rio Grande, was im Endeffekt allerdings nur eine Schlussfolgerung zulässt: dieses Album ist flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig. Wer heute mit Grindcore noch nen Blumentopf gewinnen will, der muss sich was einfallen lassen oder eben besonders schnell, besonders hart, besonders schrill, egal was, Hauptsache in irgendeiner Form besonders sein. Das schaffen MUMAKIL leider nicht. Für Grindcorefans ein gefälliges, wenn auch nur durchschnittliches Album.