All zu viele Punkrockbands können nicht von sich behaupten, dass schon weit über 1 Mio CDs mit ihrem Namen drauf verkauft wurden. MXPX können das und zählen damit zu Amerikas erfolgreichsten Punkbands aller Zeiten. Ihr im Juni erschienenes Album „Panic“ festigt diesen Status und wird ihre Position weiter ausbauen. Versprochen! Wie es das bisher jedes Album des Trios geschafft hat. Klar, Punkbands gibt’s wie Sandkörner am Meer und viele von ihnen klingen dabei auch noch penetrant gleich. Nicht so MXPX! Zwar fällt es schwer diese Tatsache argumentativ zu belegen, nichts desto trotz sind MXPX eben MXPX und nicht Blink 184. 10 Jahre Erfahrung sprechen eben eine eigen(ständig)e Sprache, bzw. schreiben solche Songs.Ein bisschen bollerich, ein bisschen verträumt, aber alles andre als lahm, denn egal wie alt die Herren auch werden, wahrscheinlich werden sie auch im Rollstuhl höchstes Tempo fahren. So auch in ihren Songs! Emotional sind sie allemal und auch hittechnisch lassen sich MXPX nichts vormachen. Dieses trifft aber nicht nur auf die Songs zu, die von andren mitgeschrieben wurden. Das können die Herren Mike Herrera, Tom Wisniewski und Youi Ruley schon gut allein. Dennoch führt uns dieses Stichwort zu zwei Bängeln, die zwei Songs mitzuverantworten haben. Zum einen wäre da Marc Hoppus (Blink 182) der bei „Wrecking Hotel Rooms“ Hand anlegt; zum zweiten ist Joe Gittleman (the MMBOsstones, Avoid one thing) zu danken, dass er die erste Single „Heard that sound“ cowritten hat. MXPX kommt es nicht darauf an, die Songs besonders schwer und musikalisch besonders kompliziert zu schreiben. Hit ist Hit.
Der Opener “The darkest places” (gleichzeitig Song Nummer eins des Vans Warped Tour Sampers) zeigt gleich mal so einige Stärken auf. Drückend, treibend das Schlagzeug; schnelle, fordernde Gitarren und ein Mitsingrefrain wie er passender nicht hätte ausfallen können. Auch textlich sind MXPX gut dabei. Kritisch, träumerisch…alles da. Mit „Get me out“ bekommt man den wohl schmutzigsten Knüppelsong des Albums auf die Ohren. „Wrecking Hotel Rooms“ (siehe oben) kann man nahezu entspannend nennen, denn diese Track ist ruhig, etwas poppiger als der Rest… der Mädchentrack also (jaja, auch Frauen hören böse Musik, ich weiß…;) )So, jetzt genug des überschwänglichen Gutfindens, denn einen Wehrmutstropfen gibt es: Der rote Faden der sich klar durch das Album zieht ist ein wenig zu dick gestrickt. Jedes Lied ist super, keine Frage, aber irgendwie brauche ich eine Auszeit nach einiger Zeit. Aber die Tatsache, dass das bei nahezu jedem Album der Fall ist relativiert diese Kritik ein wenig. Sideonedummy hat mit MXPX also eine klasse Punkrockband in seinem Boot gegen die nichts spricht, dass sie jeder gut findet, ohne dass sie es allen recht zu machen versuchen. Leider sind die Amis nur all zu selten ausgiebig in Deutschland unterwegs…