Nato – Kill The Fox To Foil The Plan

Ich bin immer wieder erfreut, wenn ich Bands zu hören bekomme, die gar nicht erst versuchen, mehr zu sein, als sie tatsächlich sind. Warum also auf Charts und Popmusik machen, wenn man doch eigentlich in einer Metalcore-Band spielt?!? Das haben sich die Herren von NATO wohl auch gedacht, als sie ihr Album ‚Kill the fox to foil the plan’ geschrieben haben. Die haben zwar auch clean gesungene Refrainpassagen, aber die klingen authentisch, nicht nach kleiner verweinter Emo-Junge, sondern vielmehr nach mehrstimmigen Bon Jovi–Skid Row-Refrains.
Womit wir auch schon den Kern dieser Band erfasst hätten. Hier paaren sich moshige Stakkato-Riffs mit Haircrime-Metal-Refrains. Die ansonsten absolut Szene-vorzeigbare Band (teilweise auch mit Haircrime, allerdings nach neuer Definition) hat sich von produzent Mark Daghorn einen superderben Knallersound verpassen lassen, der ihren Songs die notwendige Energie verleiht und mit dem sie sprichwörtlich Ärsche treten.
Die Songstrukturen wirken alle schnell vertraut, zumal man ähnliches auch schon des häufigeren gehört haben dürfte. Dennoch macht es unglaublich viel Spaß und gibt viel in den Liedern zu entdecken. Die erfrischend anders klingenden Refrains verführen dazu, so schnell wie möglich die Texte zu lernen und lauthals mitzusingen. Insbesondere bei Songs wie der Single-Auskopplung ‚Kill em dead cowboy’ juckt es zudem dann noch in den Füßen. Man will tanzen, mitsingen, Spaß haben, genau so, wie es die Band selbst auch spürbar fühlt. NATO ist eine authentische Band, und das hat man in letzter Zeit eher selten aus den Songs heraushören können. Hier werden nicht für irgendwelche Verkaufszahlen Abstriche in bestimmten Bereichen gemacht oder Songstrukturen umgelegt, um noch ein oder zwei Hörer mehr auf den eigenen Sound aufmerksam zu machen.
Diese Aufrichtigkeit hat sich in ihrer Heimat schon bezahlt gemacht, und so kann man auf eine Vielzahl von Konzerten im letzten Jahr zurückblicken, bei denen man mit Bands wie Johnny Truant, Bring Me The Horizon, Enter Shikari, Raging Speedhorn, Mendeed oder Hell Is For Heroes zusammen die Bühne unsicher gemacht hat. Im Sommer 2009 werden NATO als CO-Headliner auf dem Rip Curl Boardmasters auftreten, Englands größtem Surf & Skate-Festival.
NATO sind definitiv einen näheren Blick wert! Die Songs knallen kräftig, der Gesang hebt sich vom Ami-Einheitsbrei ab, das Feeling stimmt. Obendrein sind die Herrschaften mit im Schnitt knapp 20 Jahren auch noch entwicklungsfähig, und so kann es sein, dass diese Band ‚the next big thing’ sein könnte. Also, ab auf die Myspace-Seite und danach direkt in den Plattenladen eures Vertrauens!

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