Nightrage – Wearing A Martyr´s Crown

Das mittlerweile vierte Album von NIGHTRAGE um den Exil-Griechen Marios Iliopoulos präsentiert sich in alter Stärke. Die Band spielt eine gandenlose Version von Melodic Death Metal fernab von sämtlichen Trends, die zunehmend in diesem Genre Einzug erhalten. Wer also auf die Synthesizer und den Cleangesang wartet, wartet vergebens. So etwas hat nach Marios´ Verständnis keinen Platz bei Deathmetal.
Seit nunmehr sechs Jahren prügelt sich die schwedische Kapelle durch ihre Songs, und auch heute zeigen sie vielen Konkurrenzbands, wo der Hammer hängt. Statt mit neumodernen Elementen und weicheren Parts die breite Masse anzusprechen, bleiben sie linientreu und unbarmherzig.
Die Produktion von Fred Nordström föhnt euch die Haare und hält so ziemlich jeden Vergleich stand. Zwar ist der Gesang von Frontmann Antony Hämäläinen ziemlich limitiert, dabei aber ausdrucksstark und jederzeit gut verständlich. Nichtsdestotrotz verschwimmt der Gesang nach einiger Zeit mit dem restlichen Klang der Scheibe, da er eintönig über die deutlich interessanteren Gitarrenlinien herbrüllt.
Das Riffing ist stark melodielastig, schiebt gelegentlich ein paar dicke Akkorde vor sich her, sorgt insgesamt sowohl für das nötige Pfund des Albums als auch für den Abwechslungsreichtum und die „schönen“ Momente, insbesondere dann, wenn auch mal für ein paar kurze Takte eine Akustikgitarre angezupft wird.
‚Wearing a martyr´s crown’ klingt, als hätte NIGHTRAGE direkt nach In Flames´ Meisterwerk „Clayman“ deren Gedankengut eingefangen und in die eigenen Songs umgesetzt. Wer also bei letzteren seit ein paar Veröffentlichungen Schwierigkeiten damit hat, dass die Band sich mehr und mehr dem Kommerz verschrieben hat und mittlerweile schon fast gänzlich vom Melodic Death Metal weg ist, der kann hier getrost zugreifen. Es gibt zwar sicherlich Bands, die deutlich mehr Abwechslung bieten, aber, um mal mit einem Zitat zu enden: „Wollt ihr Deathmetal? Dann kriegt ihr auch Deathmetal!“ (Sven Groß, Fleshcrawl)

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