No Quarter Given – The Embodiment Begins

Hossa! Endlich mal wieder eine Metalcore-Band, die sich nicht dazu berufen fühlt, die nächsten Popcharts anzuführen oder am wöchentlichen Dauermosh-Stakkato-Wettbewerb teilzunehmen, sondern einfach nur das tut, was es in dieser Musikrichtung zu tun gilt: zwanglos rocken! Natürlich auch mal mit Mosh, und natürlich auch mal mit Stakkato, dafür aber komplett ohne Cleangesang. Diese Scheibe ist deutlich dichter am Metal gebaut als am Hardcore.
Das britische Label Rising Records bietet wieder heimische Kost an. NO QUARTER GIVEN gründeten sich vor drei Jahren aus den Überresten der Bands ‚Dead Without Issue’ sowie ‚Cerakai’. Das Ergebnis dieser Union kann sich durchaus hören lassen. Ohne sich mit irgendwelchen Schnörkeln aufzuhalten, spielen sie direkt auf. Mit vornehmlich metallischen Riffs, aggressivem Gesang und einem präzisen Drumming macht das alles schon ganz ordentlich was her. Was der Band ein wenig fehlt, ist das gewisse Etwas, mit dem sie sich auch langfristig im Gehörgang des gewillten Zuhörers einnisten können. Die eine oder andere Gitarrenmelodie, die sich da offenbart, kann zwar kurzfristig zu Begeisterungsstürmen hinreißen (beispielsweise das Outro zu ‚Shifting Ground’ hat durchaus große Momente), allerdings hält dies meistens nicht sehr lange an. Der Rest der Songs wirkt auf Dauer etwas zu eintönig und nicht variabel genug.
Die Aufnahme der Scheibe ist ziemlich klinisch gehalten. Insbesondere die Kombination Base und Snare wirkt eher wie aus dem Sampler herausgeschnitten. Die einzelnen Schläge haben eine absolut identische Dynamik, und auch klanglich ist kaum ein Unterschied auszumachen, was sich dann in Wirbeln besonders negativ auswirkt. Trotzdem ist das Schlagzeug vom Grundpegel her fett, die Gitarren klingen nach schwedischem Deathmetal, der Bass geht leider unter. NO QUARTER GIVEN greifen auch ab und an mal in die Effektkiste, dann wird der Klang ein wenig aufgelockert und erinnert an früh-neunziger Metalaufnahmen. Für heute wirkt das alles aber noch ein wenig unausgegoren und eher nach einer Pre-Master-Version. Der wirkliche Druck fehlt noch.
Nach zwei bis drei Durchgängen sollte man alle Details der Scheibe erfasst haben. Ideen sind ein paar sehr gute dabei, diese werden aber nicht bis ins letzte Detail durchdacht und ausgereizt, daher geht eine Menge des Potentials verloren. Aber NO QUARTER GIVEN ist definitiv eine der Bands, die man sich für 2009 merken sollte, denn sofern sie sich nicht bis dahin auflösen sollten, werden wir dann eine richtige Hammerscheibe von ihnen vorgesetzt bekommen, da bin ich mir recht sicher!

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