Das klanglich überarbeitete Re-Release von OCTOBER TIDEs ‚Rain Without End’ kommt zumindest dem Namen nach eineinhalb Monate zu spät. Dass es überhaupt kommt, ist allerdings eine sehr schöne Sache, zumal die Musik des Katatonia-Nebenprojektes zwar nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist, in den letzten elf Jahren allerdings nichts an ihrer Melancholie und Tiefe einbüßen musste.
Inhaltlich ist die Scheibe ein eher langsamer Deathmetal-Brocken, der sehr stark im melodischen Doombereich seine Parallelen hat. Über düsteren, zumeist traurig klingenden Melodien liegen kehlige Grunts, die natürlich an frühere Katatonia erinnern (an wen auch sonst), allerdings auch an alte Paradise Lost, Anathema oder My Dying Bride.
Die Neuauflage wurde von Schwedens Vorzeigeproduzenten im Metalbereich Dan Swanö nochmals einer Grunderneuerung unterzogen, was der Scheibe trotz schon recht betagtem Alter noch eine frische Lackierung verpasst und sie somit gar nicht so sehr nach Oldie erscheinen lässt.
Neben dem 1997 ursprünglich erschienenen Album ‚Rain Without End’ hat OCTOBER TIDE zwei Jahre darauf noch ‚Grey Dawn’ veröffentlicht.
Trotz häufigen Bittens von Seiten der Fans haben Fred Norrman und Jonas Renkse (beide Katatonia) wiederholt bestätigt, dass es keine weiteren OCTOBER TIDE Aufnahmen mehr geben wird. Hierdurch stellten sie deutlich klar, dass das Kapitel „Doom mit Gruntvocals“ auch für sie abgeschlossen sei.
Wer mehr von dieser Band hören will, der muss sich noch das Album ‚Grey Dawn’ besorgen, oder sich an ältere Werke der Band Katatonia halten.