Vor guten 2 Jahren stieß ich auf ein Album der Band ONE FINE DAY, von der ich bis dato nichts gehört hatte. Die Platte hieß „Faster than the world“ und wollte nur selten meinen CD-Player verlassen. Das war eigenständiger, fröhlicher, aber auch bedächtiger, streckenweise trauriger Punkrock, „straight from the heart“ wie man so es so schön schimpft. Diese Kapelle setzt jetzt zum 2. Schlag an.
Mit „Damn Right“ kommt ein Nachfolgealbum, was, wenn man die Promo betrachtet reichlich hohe Ziele anstrebt. Zum Erreichen dieser wurden illustre Gäste auf dem Album untergebracht. H-Blockx Sänger Henning singt bei „Burn“ genauso mit, wie es Anna Kalstrup (von den dänischen Pinboys) in „This dying day“ und „Fading Grey“ tut. Produziert wurde das Ganze von Jan-Dirk Poggemann (Donots) und der Band selbst. Dass er seinen Job versteht muss man ihm lassen, wenn die Produktion auch an manchen Stellen ein bisschen schwammig scheint und z.B. das Schlagzeug in Gesangs-/Gitarrenwänden ertrinkt. Geboten wird auf „Damn Right“ Punkrock mit jeder Menge Einfluss. Eine große Portion Rockposen mit Stadionattitüde, viel Emotionen, Spaß und Sing-Alongs. Gelegentliche Metalgitarren wirken durchaus erfrischend.
Man muss glauben, dass ONE FINE DAY eine witzige Truppe sind, hat man doch ständig das Gefühl, dass dieses Album mit einem breiten Dauergrinsen aufgenommen wurde. Hier ein Rülpser, noch viel öfter „Yeah“s und „Let’s Go“s. Bestes Beispiel dafür ist das zappellige, auf einem Onbeatriff basierende „Burn (a fire within)“ mit einem eingängigen Refrain der auf den ersten Blick stumpf wirkt, später aber doch zündet. Zum Titeltrack des Albums braucht man nicht viel Sagen. Ansage: Wir sind da und rocken! Man nimmt es ihnen sofort zweifelsfrei ab. Gleich im 3. Song ruht man sich schon ein wenig aus. „Not ready to go“ ist ein guter Midtempo-Rocksong. Besonders in „My revolution“, einem sich von Ballade zu Hymne steigerndem Highlight der Cd, wird klar, was im Organ des Sängers steckt, eine Menge nämlich!
Die Diskrepanz zwischen fröhlich albernen Songs wie „Burn“ oder „Alien“ und Balladen wie dem umwerfend melancholischen „Fading Gray“ macht ONE FINE DAY spannend und kompliziert zu gleich. Es ist keine Stimmungs-CD, wer schlecht drauf könnte zu OFD greifen, wer gut drauf ist ebenso. Aber nicht zum kompletten Album. Somit liefern sie einen guten Konsens aus Dunkel und Hell, wie ihn das Leben genauso auch bietet. Der fröhliche Teil der Cd schafft es aber manchmal nur kanpp am Albernen und somit Nervigen vorbei zu segeln, was die Angelegenheit etwas kritisch machen könnte, aber wollen wir mal nicht spießig sein. Ab und zu wirkt das Album ein wenig Chaotisch, wovon man ja aber halten kann, was man will. Weiterer Hit der Platte und somit eindeutiger Singlekandidat, ist für mich „Give it all“. „We never surrender, we won’t give in“ ist doch eine uns positiv stimmende Kampfansage gegen die Talfahrten des Lebens. Ob „Damn Right“ an „Faster Than The World“ herankommt mag ich ungern entscheiden, scheint es doch eine konsequente Weiterentwicklung zu sein, die der Band durchaus steht und sie vorallem authentisch und ehrlich erscheinen lässt.