Persephone – Letters To A Stranger

Es wird Herbst. Die Tage werden kürzer, und man setzt sich immer häufiger ins warme Wohnzimmer, eventuell zündet man sich eine Kerze an und denkt darüber nach, wie es wäre, wenn man selbst Winterschlaf halten würde. Für dieses Szenario bietet PESEPHONE den perfekt geeigneten Soundtrack. (Nein, nicht der Winterschlaf, sondern die Ruhe und Behaglichkeit.)
‚Letters To A Stranger’ kann wohl am ehesten mit Sachen von Loreena McKennith verglichen werden. Auf melodiösem weiblichen Gesang basierende Folklore, die mit ganz wenig Instrumentalbegleitung, hauptsächlich Cellisten, auskommt. Hierbei schafft es Frontfrau Sonja Kraushofer (L`ame Immortelle), ihre Stimme mal zart-zerbrechlich, dann aber wieder anrüchig-soulig klingen zu lassen. PERSEPHONE ist mehr ein klassisches Orchester und kann nur schwer als „Band“ verstanden werden.
Wem dieses musikalisch mal völlig anders ausgelegte Konzept gefallen könnte, der wird letztendlich von der Verpackung begeistert und überzeugt werden. In einer schicken bedruckten Pappbox kommt dieser Silberling daher, das Booklet aus einzelnen Seiten dabeigelegt, so, als würde man in einer Briefkiste stöbern. Sehr hübsch und edel aufgemacht, passend zu der Musik halt. Für dieses Artwork zeichnete sich übrigens Joachim Luetke verantwortlich, der auch schon für Bands wie Dimmu Borgir oder Marilyn Manson gearbeitet hat.
Einen extrem schönen Einblick in die Entstehung dieser Scheibe bieten PERSEPHONE in dem bereitgestellten vierteiligen ‚Making of’-Video auf Myspace, bei dem nicht nur darauf eingegangen wird, was die einzelnen Lieder für einen Hintergrund haben, sondern auch, wer sich für welche einzelnen Instrumente verantwortlich zeichnet und was überhaupt alles an klassischen und daher untypischen Instrumentierungen verwendet wurde. Live sind PERSEPHONE ein ganz besonderes Erlebnis, zumal sie auch nur in Burgen, Schlössern, Kirchen, Museen u.ä. auftreten und somit für ihre ganz eigene Atmosphäre sorgen. Also, schaut euch die Making-of´s an, hört euch die intensiven Lieder an, besucht PERSEPHONE live, auf jeden Fall aber tut sie nicht gleich mit einem „das ist nichts für mich“ ab, ohne wenigstens einmal kurz reingelauscht zu haben…

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