Ringworm – The Venomous Grand Design

Hardcore irgendwo zwischen Slayer und Cro-Mags: das ist es, was es auf RINGWORM´s neuem Album ‚The venomous grand design‘ zu hören gibt. Die Band um Frank 3-Gun Novinec (sicherlich auch dem einen oder anderen ein Begriff durch seine Tätigkeit als Gitarrist bei Hatebreed) ist inzwischen seit 16 Jahren dabei und ist in der ganzen Zeit ihrem Stil treu geblieben.

Die Songs bestechen durch die Tatsache, dass es immer direkt zur Sache geht, ohne großartig an Zierde oder Beiwerk zu denken. Aber genau das ist auch der Makel an der Scheibe. Die einzelnen Tracks sind zwar sehr druckvoll und metallisch, aber den Songs mangelt es an Abwechslung, sowohl songintern mit durchschnittlich 3 Gitarrenriffs pro Lied, als auch über das gesamte Album hinweg, wo sich die Grundstrukturen immer wieder wiederholen. Einzeln betrachtet krachen die Dinger ganz gut, aber auf lange Sicht wird das ganze so leider schnell langweilig.

Die Produktion ist druckvoll bis derbe, insbesondere der Gesang klingt sehr „plastisch“ nach 500gr Hustenschleim im Rachen, oder alternativ nach einem 40cm-Zäpfen, das beim Brüllen aus dem weit aufgerissenen Mund herausflattert… Alle Achtung, das hört sich verdächtig nach Halsschmerzen an. Das live über die gesamte Dauer eines Konzertes auszuhalten, ist schon erstaunlich. Aber nur, weil sich ein Sänger völlig verausgabt und auf Schreierknötchen komm raus alles gibt, was geht, wertet dies leider nicht das insgesamt eher mittelprächtige Niveau der Scheibe auf.
Lediglich bei ‚Dichotomy’ und ‚Never was horcht man automtisch auf, bei ersterem wegen des ansprechenden Akkustikintros und dem darauf folgenden Slayer-reifen Riffgewitter, bei zweiteren wegen der simplen, aber trotzdem aggressiven Strophe.

Auf ‚The venomous grand design’ passiert insgesamt nicht viel, so leid mir das auch tut. Die einzelnen Songs für sich betrachtet gehen in Ordnung und taugen allemal für Mix-CD´s oder für Hardcore-oder Metaldiskotheken, aber das ganze Album am Stück anzuhören, ist schon fast als monotone Foltermethodik zu bezeichnen. Nicht alle Bands, die schon von Anfang an dabei waren, haben auch heute noch das Zeug dazu, weiter zu bestehen. Alles in allem eine mittelmäßige Vorstellung.

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