Es ist nie ein guter Einstieg, ein Album gleich mit „epischer Breite“ zu titulieren, selbst wenn das die treffendste Beschreibung dafür sein sollte. Es klingt irgendwie schwammig und nach gehörig Pathos. Tja, dann habe ich diese Rezension für SATARIELs EP ‚Chifra’ wohl jetzt schon verpatzt! Egal! Dann kann ich ja auch so weitermachen und in höchsten Tönen von diesem äusserst betörenden Album schwärmen, dessen einziges Problem zu sein scheint, dass es nach nicht ganz sechzehn Minuten schon wieder vorbei ist.
Was diese Scheibe so besonders macht, ist die Kombination von fett bratenden, leicht schwebend klingenden Gitarrenriffs, wie sie teilweise Edge Of Sanity zaubern, und dem größtenteils in kraftvoller, aber trotzdem cleaner Stimme vorgetragenen Gesang ähnlich Iced Earth. Jaja, Namedropping, schon klar, aber besser kann ich das nicht beschreiben, was sich einem da eröffnet. Natürlich darf eine Death/Blackmetal-angehauchten Band nicht auf fauchende und grunzende Vocals verzichten. Auch die können durch ihre starke Ausdrucksweise überzeugen, werden aber im Gesangklang eher nebenbei abgefrühstückt.
Die Produktion geht in Ordnung, ist jetzt weder überragend gut, aber halt auch alles andere als schlecht! Man kann alles sehr schön heraushören, die Gitarren haben Druck, das Schlagzeug klingt nicht über Gebühr künstlich, ist aber trotzdem recht klinisch gehalten, und der Mix ist absolut gelungen. Mit so einer Produktion sollte jede Band absolut zufrieden sein, denn da ist neben dem obligatorischen Druck auch noch Leben drin. Und in dieser akustischen Umgebung können die Melodien, die SATARIEL aufbauen und stellenweise auch mal nur mit nem lockeren Stakkato untermauern, richtig aufblühen und gedeihen.
Wie gesagt: leider ist nach einer Viertelstunde das Spektakel auch schon wieder vorbei, aber man darf absolut gespannt auf zukünftiges Material sein. Sollte diese Band es schaffen, aus dem Schatten emporzusteigen, dann haben sie gute Chancen auf eine ähnlich solide Karriere wie Nischenwettbewerber Amorphis oder Sentenced!