Scars Of Tomorrow – The Failure In Drowning

Das neue Album von Scars Of Tomorrow zeigt die Band von einer gänzlich neuen Seite. Viel melodischer, viel (vorsichtig ausgedrückt) poppiger als noch auf dem Vorgänger ‚The horror of realization’ zeigen sich die fünf Jungs auf ‚The failure in drowning’. Doch was der einen Freude ist, wird der anderen Leid sein. Hört man sich insbesondere den Opener ’Lost in the moment’ oder den Song zum ersten Videoclip ‚The unwinding’ an, so drängen sich doch ein paar Parallelen zu Atreyu zu ‚Butterfly kisses…’-Zeiten und neueren It dies today auf. Gerade der etwas quäkig klingenden Cleangesang könnte aus nicht verwendeten Atreyu-Aufnahmen geklaut worden sein. Ich will damit nicht sagen, dass die Qualität der Songs schlecht wäre oder die Musik nichts taugt, aber neu ist das nicht, was man da hört, sondern ein sehr interessanter Aufguss von mehreren anderen Bands.
Liegt diese erstgenannte Parallele eventuell daran, dass die Produktion von ‚The failure in drowning’ in den Händen von Eric Rachel lag? Wie auch immer, das Ergebnis spricht für sich. Trotz vielen Vergleichsmöglichkeiten rockt das Album eine ganze Zeit kräftig nach vorne. Leider häufen sich zum Ende hin die in meinen Augen nur als Füllmaterial dienenden Songs, sodass aus einer echten Weiterentwicklung der Band leider nur ein Album mit etwa sechs großartigen Songs wird, das dann von Songmaterial heruntergezogen wird, welches eher aus älteren Schaffensperioden der Band zu stammen scheint. Auch hier mögen sich sicherlich die Meinungen teilen, aber auf Songs wie ‚Nashville’ oder ‚Face plastered in black’ hätte man bei diesem Album wirklich verzichten können, zumal es durch diese Songs zu einem Bruch zu den sonst jetzt recht harmonisch ausfallenden Melodien kommt. Die dissonanten Gitarren in diesen Liedern mindern den ansonsten durchweg positiven Eindruck ein wenig.
Sieht man von diesen kleinen Makeln aber ab, bzw. überspringt man einfach die eher unspektakulären Songs, erhält man ein dick produziertes, kräftig nach vorne gehendes Album, das an den richtigen Stellen losmoshed und an anderer Stelle gekonnt das Tempo herausnimmt, um den Melodien mehr Platz im Gesamtklang zu verschaffen.
Wem das bis hierher gefällt, oder wer sich auf Myspace davon überzeugt hat, dass Scars Of Tomorrow rocken können, der hat in Kürze die Möglichkeit, das neue Album ‚The failure in drowning’ hier zu gewinnen. Also haltet die Augen offen.

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