Seven Low Down – Room. City. Landscape

Wie kann es passieren, dass eine Band erst nach 9 Jahren Bandgeschichte ihr erstes Offizielles Debut-Album auflegt? Schwer zu erklären. Was noch viel verwunderlicher ist, ist die Tatsache, dass die Musik auf diesem Silberling so annehmbar ist, dass sie gar nicht hätte der Welt vorbehalten werden müssen. SEVEN LOW DOWN haben diesen italienischen Charme, wie ihn zB Vanilla Sky, The Gaia Coperation und Co besitzen, der sich vor allem im fast niedlichen Aussprechen mancher englischen Vokabeln wiederspiegelt. Einfach sympathisch. Wem das nicht reicht, der könnte sich auch von der Musik überzeugen lassen, logisch, ist das, worum es hier gehen soll. Wir haben es also mit einer Band zu tun, die es versteht druckvolle Rockmusik mit so manchem Einfluss zu fabrizieren. Punkrockig, poppig, höchst emotional, verträumt, verspielt, abschweifend, aber doch zielstrebig, so könnte man den Mix von SLD beschreiben. In manchen Momenten wirkt der Sound von SEVEN LOW DOWN ein bisschen vertrackt, oder kompliziert, was wohl vor allem am Schlagzeuger liegen mag, welcher schlicht nicht still halten kann. Manchmal würde ihm ein wenig Gradlinigkeit vielleicht gut tun, meistens wirkt es aber durch sein facettenreiches Spiel noch (ich scheue es mich zusagen) intelligenter. Gleich der Opener geht gut los. „Better Dress“ ist mit „Entrophy“ meiner Meinung nach einer der eingängigsten Songs der Platte. Weitere Songs folgen, die hohes Niveau halten, aber hier und da eine Priese mehr Eingängigkeit gebrauchen könnten. Besonders der Gesang wirkt häufig sehr spontan, gradlinige Melodien könnten etwas großzügiger gesät sein. Die Instrumentenarbeit ist einwandfrei. Sich zu Klangteppichen ergänzende Gitarren tragen einen stimmigen Gesamtsound. Die ruhigen Nummern der CD können mich nicht komplett überzeugen. Wärend „Circle of body lying“ eine intensive, ehrliche und ergreifende Ballade ist, plänkelt “Stella01” nur so dahin. Der letzte Song wirkt komplett überflüssig. An technischem Gefiepse überladen geht die Sonne kurz auf um dann aber bald von der Langeweise zurück hinter den Horizont gezogen zu werden. Schade.„Room. City. Landscape“ ist eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite eine der besten italienischen Bands des Emopunkrock Genres, auf der anderen seine beinahe langweilige (Balladen-)passagen. Ich bin auf die Livequalitäten gespannt, welche sie bald in Deutschland unter Beweis stellen wollen.

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