Taking Back Sunday – Louder Now!

Mit ihrem mittlerweile dritten Album „Louder now“ werden Taking back sunday ihren Status im überschwemmten Emosektor festigen und weiter ausbauen können, soviel ist sicher. Auf dem Album befinden sich 11 Ohrwürmer, allesamt mit Hitcharakter (das sind wir allerdings auch schon von ihrem Debüt „Tell all your friends“ und dem Nachfolger „Where you want to be“ gewohnt). Nachdem ihnen ein Platz auf dem Spiderman 2-Soundtrack sicherlich einen kräftigen Schubs nach vorne gegeben hat, war ein Album wie dieses eigentlich zu erwarten. Taking back sunday sind musikalisch gereift. Die Melodien haben mittlerweile einen eigenständigen Charakter entwickelt, und der weiterhin im Vordergrund stehende zweistimmige Wechselgesang verhilft ihnen zu einer Eigenständigkeit, die sich gewaschen hat. Sowohl die Songs an sich als auch die Texte wirken alles in allem nachdenklicher als die Vorgänger. Hier liegt keine Collegerock-Platte mehr vor, Taking back sunday sind weiter! Dieses Album bietet insgesamt das, was eine gute Emo-Scheibe von der Veröffentlichungsflut abhebt: Tiefgang! Gleich der Opener „What´s it feel like to be a ghost“ wartet mit all dem auf, was Taking back sunday zu bieten haben: tanzbare Beats, eingängige Textpassagen zum mitsingen, rockige Passagen, ruhige Melodien. Auch „Liar“ und „MakeDamnSure“ (letzterer zu hören auf Myspace) gehören zu den geradlinigen Rocknumern der Scheibe. Die nächsten zwei Songs gehören eher in die Schublade „nachdenkliches“, um dann mit der Mitsinghymne „Twenty-twenty surgery“ wieder ganz groß aufzutrumpfen. Mit Spin haben wir definitiv eine der beiden härtesten Nummern des Albums ausgepackt (textlich wird hier abgerechnet: „you had your chance, open arms reject assuming hands…“), gefolgt von der einzigen Ballade „Divine intervention“. Bei „Miami“ noch mal schnell mitgesungen, bei „Error: Operator“ das zweite mal die Kelle ausgepackt, und mit „I´ll let you live“ ist das ganze Spektakel dann leider auch schon wieder vorbei. 41Minuten und 13 Sekunden Emorock vom Feinsten, der sich gleich mit Hawthorne Heights bei den besten 5 Alben des Jahres mit einreihen darf. Taking back sunday spielen übrigens vom 30. Mai bis 04. Juni in Deutschland drei Clubgigs sowie auf dem Rock am Ring und dem Rock im Park. Wer Zeit und Geldbeutel hat, sollte sich das nicht entgehen lassen… Volle Punktzahl!

Schreibe einen Kommentar