Hinter dem Namen TARGET: BLANK steckt eine Band aus Braunschweig. Die fünf Herren haben beim Bandwettbewerb New Sensation von FFN gewonnen. Das Ergebnis ihrer Erstlingsaufnahme ist jetzt erhältlich: ‚Protophonic’ ist ein erstaunliches Rockalbum geworden, das sicherlich vielseitig auf Interesse stossen wird.
Musikalisch orientiert sich die Band eindeutig im NuMetal, insbesondere Linkin Park scheinen es ihnen angetan zu haben. Aber, und das ist das wichtige dabei: sie klingen eher so, wie die Band zu ihrem Debüt geklungen hat, nicht nach dem weichgespülten Radiozeug, das sie heute abliefern. TARGET: BLANK haben Power in ihren Songs, wissen, wie man Musik auf den Punkt bringen muss.
Zumindest zeigen sie, dass dem so ist. Leider halten sie dieses Niveau nicht über die volle Länge der Scheibe. Anfangs dröhnt die Band richtig los, zeigt kraft- und eindrucksvoll, wie rockiges Gitarrenriffing in Kombination mit Elektroklängen wirken kann, dazu gesellt sich der charismatische Gesang von Frontmann Dennis Gatke (dessen Stimme obendrein auch ein wenig Ähnlichkeit mit dem Hauptgesang von Linkin Park leugnen kann). Die Lieder gehen direkt ins Ohr, arbeiten sich durch den Bauch und landen letztendlich in den Beinen, wo sie sich als absolut tanzbar darstellen.
Klanglich ist hier auch alles in bester Ordnung: unter der Leitung von Benny Schäfer (Celtic Frost, Subway To Sally) ist im Horus Sound Studio in Hannover eine wirklich fette Scheibe entstanden. Druckvolles Schlagzeug, kräftige Gitarren, toll abgemischter Gesang, Elektro-Effekte, die den Raum dicht machen.
Nach nur wenigen Songs geht der Band allerdings ein wenig die Puste aus. Die Ideen wiederholen sich, man versucht, sich durch etwas lauere Nummern über die Gesamtlänge der CD zu retten. Es wäre übertrieben, von Füllmaterial zu sprechen, aber auch die Tatsache, dass sich so ziemlich alle Songs in einem einheitlichen Mitspring-Diskopogo-Midtempo bewegen, kann keine wirklich dauerhafte Begeisterung aufbauen.
TARGET: BLANK macht viele Dinge richtig und zeigt eindrucksvoll, was für Potential in ihnen steckt. Leider reicht ihre Kreativität aber nicht für ein gesamtes Album aus, um über die ganze Länge zu fesseln.