Die Band TOMBS war für mich bisher ein gänzlich unbeschriebenes Blatt. Wo man sonst zumindest vielleicht schon einmal vom Namen gehört hat, sich aber nichts drunter vorstellen konnte, war diesmal gähnende Leere. Nun habe ich mir ‚Winter Hours’ einige Male angehört, und stelle fest: irgendwie hat sich daran nicht wirklich viel geändert.
Die aus Brooklyn, New York, stammende Band brät uns eine volle Ladung Schmerz ins Gesicht, anders kann ich das, was da passiert, nicht in Worte fassen. Die Tracks haben insgesamt nicht die Wirkung von Liedern, sondern eher von in Musik gefassten Gefühlen. Der Gesamtklang wabert ein wenig aus den Boxen, der größtenteils melodisch geschriene Gesang ist im Mix derart weit nach hinten gerückt, dass er schon fast hinter den Instrumenten steht.
Grundsätzlich ist das alles nicht als Negativkritik zu verstehen, sondern vielmehr als Sprachlosigkeit ob dessen, was hier vor sich geht. Schon nach kurzer Zeit verliert man die Übersicht, in welchem Song man sich befindet. Mal geht alles recht zügig von statten und erinnert dann am ehesten an Crustcore, dann wieder schleppen sich die Riffs doomig vorwärts. Ein interessantes Zusammenspiel von Tempoaufnahme und einer Art in sich zusammenbrechen. Interessant, unterhaltsam, aber alles andere als einprägsam.
Das ist wohl auch der Grund, warum diese Scheibe trotz der Tatsache, dass sie klanglich in Ordnung geht (aber auch keinerlei Qualitätsrekorde aufstellt), nach ein paar Durchläufen aus meinem Player fliegt und anderen Dingen Platz machen muss. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von nun an ihr Dasein im Regal fristen wird, ist recht hoch, innerhalb kurzer Zeit hat man dann wohl auch vergessen, was hier überhaupt zu hören war.
Fazit: es gibt eine ganze Reihe Bands, die inzwischen verstanden haben, dass man mit etwas Neuartigem ankommen muss, um Gehör geschenkt zu bekommen. TOMBS zeigen, dass sie zu diesen Bands gehören. Aber nicht alle Bands, die anders klingen als der heutige Durchschnitt, haben etwas gewählt, was man auch hören will. Zu dieser Kategorie zählen TOMBS leider auch. Interessant, aber nicht dauerhaft fesselnd.