Tribute To Nothing – How Many Times Did We Live?

Diese Band gehört seit einigen Jahren zu den Bands, die man schon allein wegen ihren Touraktivitäten gut finden muss. Dauerndes Unterwegssein und eine aus dieser Erfahrung resultierenden den Zuschauer schnell einnehmende Bühnenpräsents schreien nach positiver Zuneigung. Schade irgendwie, dass sie diese positiven Aspekte nicht schaffen in noch mitreißendere Songs umzusetzen. Zu gern würde man auch ihre Alben als „sehr, sehr liebenswert“ bezeichnen. Klar, man drückt hier und dort ein Auge zu, von der vorläufigen Sympathie geblendet, aber es lässt sich nicht leugnen, dass TRIBUTE TO NOTHING live eine andere, eine bessere, Band sind, als auf CD. Das mag jetzt sehr hart klingen, „How many times did we live“ ist keines Falls schlecht und kann auch viel Energie von der Bühne in den CD-Spieler herüberretten, aber eben nicht 100 % und das ist schade. Ich kenne leider die alten Alben nicht, deshalb ist es schwer die Entwicklung zu beschreiben, aber man sagt, TTN hätten einen riesigen Satz gemacht. Nun ja. Mir fehlt es ein bisschen an kompromissloser Eingängigkeit und einem etwas höheren Level an Abwechslung. Manche Songs bleiben natürlich im Ohr, „Every word’s a wisper“ etwa, oder die Singleauskopplung und Hommage an das Tourleben „Something I can trust“ oder auch „My Feet“ aber es verbeißen sich eben zu wenige Songs in der Hörmuschel. Die Gitarrenläufe sind toll, keine Frage, aber sie verlieren ein wenig an Relevanz je öfter man ähnliches in anderen Songs des Albums wiederfindet. Mit „Quicksand mindset“ ist ein älterer Song wiederveröffentlicht im neuen Soundgewand und immer noch gut. „And still they stand strong“ stellt sogar eine Art Ballade dar, die leider aber recht eintönig geworden ist und eher zum weiterzappen, als zum kuscheln animiert. Der Sound auf „How many times did we live?“ ist einwandfrei, das kann man so stehen lassen, klar und doch kantig. Sie werden mit diesem Album sicherlich einen weiteren Schritt machen, schließlich sind sie jetzt bei Destiny unter Vertrag und dort auch noch der Mittelpunkt. Aber zu dem so oft zitierten „großen Sprung“ können sie leider nur ansetzen und ihn nicht ganz ausführen, wenn sie auch ein hörenswertes Album abgeliefert haben…

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