Walls Of Jericho – With Devils Amongst Us All

Autsch! Meine Stimmbänder schmerzen, und das nur vom Zuhören. Was diese faustgroßen Schreierknötchen beim Lauschen verursachen konnte, ist die engelsgleiche Stimme von Walls of Jericho´s Frontfrau Candace Kucsulain. Und auf ihrem neuen Album ‚With devils amongst us all’ zeigen uns die Detroiter, wo der Hammer hängt.
Gleich der Opener ‚A trigger full of promises’ bläst so ungeniert los, dass man sich am Mobiliar festkrallen muss, um nicht an die Wand gedrückt zu werden… Wahnsinnig gute Gitarrenriffs irgendwo zwischen Slayer und Poison the Well, das ganze nach vorne gepeitscht durch diese ultraagressive Brutalo-Stimme: mehr braucht ein richtig gutes Moshcore-Album nicht, meint ihr? Das ist eigentlich richtig, aber Walls of Jericho bieten noch mehr.
So beweist Candace an mehreren Stellen, dass sie nicht nur brüllen, sondern auch eine ganz passable Singstimme hat, gekrönt durch die Ballade ‚No saving me’.
Die Scheibe hat (ohne hier mit Euphemismen um mich schmeißen zu wollen) lediglich einen Tiefpunkt, und der liegt am Ende von ‚With devils amongst us all’, denn da ist das Album schlagartig vorbei. Die Songs sind im Vergleich zum Vorgängeralbum ‚All hail the dead’ deutlich abwechslungsreicher, ausgefeilter, durchdachter und wissen dadurch auch deutlich mehr zu überzeugen.
Musikalisch und textlich gereift, lassen es Walls of Jericho auf ihrem mittlerweile dritten Album auch soundtechnisch heftig krachen. Das liegt unter anderem auch an der guten Arbeit vom Produzenten Ben Schigel, der beispielsweise auch schon für Chimaira die Regler bewegt hat. Die Stakkatos sind fast schon klinisch steril, wodurch jedes einzelne Riff noch tighter wirkt, als es eh schon ist, die Drums drücken im Bauch, kurz gesagt: ‚With devils amongst us all’ ist eine Schimpfkanonade, bei der jeder eingeschüchtert die Ohren einzieht.
Paart man dieses Album nun noch mit dem Hintergrundwissen, dass Walls of Jericho in ihrer Live-Performance keine Gnade kennen und weder Leib noch Leben schonen, kann man sich auf die hoffentlich kommende Tour nur noch freuen und bis dahin im ehemals stillen Kämmerlein moshen, bis der Arzt kommt. Obligatorisch gibt es bei Myspace zwei Songs der CD zum anhören.

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