Bereits Ende 2007 wurden die ersten Ideen für das neue Album „Artwork“ gesammelt. Anfang 2008 ging es dann an das gezielte Aufbauen der Songs für das neue Werk von The Used. Im Juni starteten die Arbeit im Studio, allerdings dauerten die Aufnahmen wegen der einen oder andern Tour bis zum Februar 2009.
Die erste Single „Blood On My Hands“ ist ein energiegeladener Song, der mindestens so gut ist, wie das Video dazu erschreckend. Gleich an zweiter Stelle folgt wohl der Höhepunkt dieser CD. „Empty With You“ besitzt großartige Passagen aus schönem Clean-Gesang und erfreut im Chorus mit einer frischen und eingängigen Melodie. Dieser Song hat auf jeden Fall die Position der nächste Single verdient.
Was sich bis hierhin noch sehr gut anhört, schwächelt leider im weiteren Verlauf an vielen Stellen. Das von Matt Squire produzierte Album, welcher für Hit-Alben wie dem Panic! At The Disco-Werk „A Fever You Can’t Sweat Out“ verantwortlich ist, geht teilweise schon beim ersten Durchgang auf die Nerven. Das ist besonders deshalb Schade, weil man immer wieder an netten Ideen aufhorcht, und durch langweilige Umsetzungen enttäuscht wird. Häufig betrifft das den Gesang, der gerne mal die Schmerzgrenze übertritt. Ein gutes Beispiel dafür ist „Born To Quit“, der im Vergleich zu anderen Songs den dritten Platz nicht verdient hat. Genauso wird es für „Watered down“ schwer, mehrmals gewollt gehört zu werden. Es klingt leider einfach geleiert und ist deshalb auch nicht zum nebenbei Hören geeignet. Dazu ist es zu aufdringlich.
The Used schaffen es aber trotzdem das Album hörenswert zu machen. Wer an den richtigen Stellen einen Song weiterspringt wird sicherlich noch weitere gute Songs entdecken. Mit gemächlichem Tempo kommt „Kissing you goodbye“ daher. Zwar ist dies mit Sicherheit kein Anwärter für den Titel des besten Melancholie-Hit, allerdings trotzdem eine Empfehlung wert. Wer hier den bereits erwähnten anstrengenden Gesang erwartet, wird positiv überrascht sein.
Ein Beweis dafür, dass die schwächeren Songs der Platte nicht dem Sänger Bert McCracken in die Schuhe zu schieben sind, wird bei „Sold my soul“ bewiesen. Hier geht es von einem eingängigen Gesangspart zum nächsten und auch Instrumental geht dieser Song ohne Zögern ins Ohr.
Natürlich kann man bei einem inhaltlich so nachdenklichen Album keine Partykracher erwarten. Allerdings bekommen die interessanten Texte, die vielen Hörern in schwierigen Situationen zu einem Blick nach vorne verhelfen könnten, sicherlich nicht so viel Gehör, wie ihnen vielleicht zusteht. Der Gesamteindruck fällt leider negativ aus, denn in den zwei Jahren hätten sicherlich spannendere Songs zustande kommen können.