Es ist wohl eher nicht zufällig, dass das Label Ascendance Records nicht nur grundsätzlich nur Bands mit Frauengesang unter Vertrag nimmt, sondern auch ein Gespür für das Aussergewöhnliche hat. Mit DIABLO SWING ORCHESTRA haben sie eine Kapelle am Start, die so extravagant ist, dass es in keine Schublade zu passen scheint und vielleicht gerade deswegen am ehesten an die Labelkollegen von Unexpect oder Pin-Up Went Down erinnern mag.
Eigentlich ist der Bandname Programm. Swing, aber so, wie es sich der Teufel anhören würde. Swing, Jazz, Ambient, Chanson, und das alles untermalt mit Metal. Das urige dabei: es klingt nicht gekünstelt, nicht fremdartig, sondern wie schon immer dagewesen. So, als wenn es die natürlichste Kombination der Welt wäre. Max Rebo hätte an dieser Band sicherlich seine Freude gehabt (sollte es immer noch Leute geben, die nicht wissen, wer Max Rebo ist: der blaue Elefant, der in Star Wars die Band in Jabba´s Palast leitet (nicht zu verwechseln mit dem blauen Elefanten, der immer mit einer orangefarbigen Maus zu sehen ist)).
Wie gut diese Kombination funktioniert, wenn man nicht gerade nur und ausschließlich die Musik konsumiert (also beispielsweise in der Diskothek oder auf Konzerten), ist meiner Ansicht nach nur schwer vorstellbar.
Es dürfte klar sein, dass Puristen an diesem Album nicht eine Sekunde lang ihre Freude haben werden, denn ohne Toleranz für neue Ideen und Konzepte kommt man hier nicht sehr weit. Allen anderen, die sich nach etwas Neuem sehnen und den ganzen „von-der-Stange“-Metalkram satt haben, sei dieses Album wärmstens empfohlen, zumindest, um kurzzeitig ein Ohr zu riskieren und dann selbst zu entscheiden, ob man das, was es da zu hören gibt, mag oder nicht, produktionsseitig steht einer positiven Bewertung jedenfalls nichts im Weg. DIABLO SWING ORCHESTRA sind eigenständig, und ein größeres Lob kann man heutzutage wohl kaum noch einer Band aussprechen!