Cargo City sind Simon Konrad und seine Giterre. Eigentlich. Zumindest hat es damit 2006 angefangen auch anno 2009 wird er eher als Singer/Songwriter geführt, als Bandleader. Was völlig in Ordnung ist. Auf alles kann nun wirklich nicht geachtet werden, wenn man (und vor allem Frau) so an seinen Lippen hängt und jede Melodie aufsaugen möchte. Da wird anderes eben zur Nebensache. Trotzdem lebenswichtig, denn diese verschiedensten Sounds (Beats, Klavier, Streicher, aber auch Elektronisches) bereichern Cargo City um das, was diesen Künstler so unverwechselbar macht. So richtig „der Junge mit der Gitarre“ ist Simon Konrad nur in „I Don’t Speak“.
Lagerfeuerromantik können viele. Deshalb fällt es schwer ihn nahe diesen Meeres an Solokünstlern anzusiedeln. Die meisten Gitarre-Gesang-Performer haben ein, zwei sehr berührende Songs. Cargo City jedoch liefert mit „On.Off.On.Off“ ein ganzes Album voller Messer die direkt ins Herz stechen. Nicht immer schmerzhaft traurig, nicht selten hoffnungsfroh, meist aber melancholisch. Wenn dann noch diese Frauenstimme das abrundet, was Simon Konrad schon so fein geformt hat, wird es mit „Flowershops In Hospitals“ beinahe unerträglich schön. Ohne zu dick aufgetragen zu wirken. Cargo City umgibt eine gewisse Höflichkeit. Nicht aufdringlich, nicht plump und trotzdem eingängig, bestimmt und klar in dem was er sagt. Etwas verstaubt (vom Artwork untermalt) nostalgisch wird es an manchen stellen schon, aber das kommt der Glaubwürdigkeit eher zugute.
Zu „On.Off.On.Off“ wird – das kann ich versprechen – sicherlich so mancher Liebeskummer ins Kissen geweint. Um sich dann in die Indie-Disco zu bewegen und zu „Rearview Mirror“ das Tanzbein zu schwingen. Mehr ist nicht zu sagen. Ein besonderes, hörenswertes und berührendes Album!